zum Hauptinhalt

Sport: Den Meister gemeistert

Eben noch lustlos und plötzlich eine muntere Spaßgesellschaft? Die jüngsten beiden Auftritte des EHC Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) lassen diesen Eindruck aufkommen.

Eben noch lustlos und plötzlich eine muntere Spaßgesellschaft? Die jüngsten beiden Auftritte des EHC Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) lassen diesen Eindruck aufkommen. Am Freitag ein Erfolg gegen Augsburg und am Sonntag das denkwürdige Spiel im Mannheimer Friedrichspark, wo die Berliner meisterlich eine 15 Spiele lange Siegesserie des Meisters in den DEL-Archiven ablegten. Gefeiert wurde nach dem überraschenden Erfolg vor allem einer, der erst seit Donnerstag dabei ist: Der neue Trainer Pierre Pagé.

Manager Peter John Lee ist von den Methoden des Kanadiers angetan. "Pierre ist ziemlich schnell bei der Mannschaft angekommen", hat Lee beobachtet. "Interessant, dass alle offen für neue Ideen sind und die hat Pierre zuhauf." Pagés Ideenreichtum scheint auch zu bewirken, dass sich nun einige Spieler ein wenig dynamischer auf dem Eis bewegen als noch unter der Leitung von Uli Egen. Und in punkto Flapsigkeit stehe Pagé seinem Vorgänger sowieso in nichts nach, findet Lee. Das erste Drittel hatten die Berliner in Mannheim mit 1:0 gewonnen, im zweiten Durchgang ging es genau in die andere Richtung. Manager und Trainer trafen sich in der zweiten Pause auf dem Kabinengang. Pagé sprach zu Lee: "Im ersten Drittel haben wir Spaß gehabt, im zweiten Drittel hat Mannheim Spaß gehabt, mal sehen, wer am Ende mehr Spaß hat." Lustig, natürlich, zumal sich der Erfolg für die Eisbären schließlich mit 4:1 deutlich einstellte.

Für Pierre Pagé war die Exkursion nach Mannheim schon am Montag nur noch eine schöne Nebensache. Überbewerten wollte der Kanadier die Siege gegen formschwache Augsburger und ideenlos agierende Mannheimer nicht - die Adler hatten es geschafft, bei einer 5:3-Überzahl zu ihren Gunsten keinen einzigen Schuss aufs Berliner Tor abzufeuern. "Mein Ziel ist es, Konstanz in unsere Leistungen hereinzubringen", sagt Pagé. "In Mannheim haben wir zwölf Zwei-Minuten-Strafen kassiert. Das war mir zu viel. Wollen wir unser Ziel verwirklichen, dann müssen wir disziplinierter auftreten. Ob wir in dieser Hinsicht ein Stück weiter sind, das weiß ich erst am Dienstagabend, nach dem Spiel gegen Nürnberg." Heute kommt mit den Ice Tigers nicht eben ein Aufbaugegner ins Sportforum Hohenschönhausen (Spielbeginn 19.30 Uhr). Pagé hat sich gestern stundenlang auf die Franken im Videostudium vorbereitet. "Nürnberg spielt schnell und druckvoll, eine ähnliche Mannschaft wie Mannheim", hat der Trainer analysiert. Insofern kann es heute Abend im Sportforum spaßig werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false