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© dpa

Depressionen: St.-Paulis Biermann wollte Selbstmord begehen

Fußball-Profi Andreas Biermann vom Zweitligisten FC St. Pauli leidet an Depressionen und wollte sich vor vier Wochen das Leben nehmen.

Er wolle mit diesem öffentlichen Bekenntnis beitragen, dass diese Erkrankung keine Tabuthema mehr sei, teilte der Abwehrspieler am Freitag in einer Presseerklärung mit. "Ich, Andreas Biermann, 29 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern, bin Profi-Fußballspieler beim FC St. Pauli und leide seit mehreren Jahren an Depressionen. Ich versuchte, mir am 20. Oktober 2009 das Leben zu nehmen“, berichtete Biermann.

"Zeitweilig habe ich versucht, im Pokerspiel jenes Glück zu finden, das mir im Profisport aufgrund meines großen Verletzungspechs immer wieder versagt geblieben ist. Dieses Ventil hätte mich fast in eine Spielabhängigkeit getrieben, die meine eigentliche Erkrankung zusätzlich noch negativ beeinflusst hätte. Dies ist zum Glück nicht geschehen“, heißt es in der Erklärung.

Seit dem 13. November ist Biermann auf Anraten seiner Familie und des FC St. Pauli in stationärer Behandlung. „Meine Familie und ich möchten dies der Öffentlichkeit mitteilen, um anderen Betroffenen eventuell den Mut zu geben, sich ebenfalls zu öffnen bzw. helfen zu lassen“, sagte Biermann. "Zudem möchten wir uns selbst ein Lügen- und Versteckspiel nach meiner Genesung ersparen. Wir möchten offen damit umgehen, um dazu beizutragen, dass diese Erkrankung kein Tabuthema mehr ist.“ Seit dem Suizid von Nationaltorwart Robert Enke am 10. November wird im Fußball über Depressionen diskutiert. Der Profi von Hannover 96 hatte mehrere Jahre unter der Krankheit gelitten. (ho/dpa)

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