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DER  11. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Viel unterschiedlicher können Klubs nicht sein als der FC Schalke 04 und die TSG 1899 Hoffenheim. Letztere haben im Vereinsnamen auch das Gründungsjahr stehen, sind sogar älter als die 04er.

Viel unterschiedlicher können Klubs nicht sein als der FC Schalke 04 und die TSG 1899 Hoffenheim. Letztere haben im Vereinsnamen auch das Gründungsjahr stehen, sind sogar älter als die 04er. Aber sie sind doch nur, und das sage ich ohne Wertung und einfach nur sachlich, sie waren doch nur neureiche Parvenüs. Wohingegen die aus 04 aber auch dermaßen vollgestopft mit Tradition sind, dass es ihnen mitunter schon zur Last wird. Schalke hat Geschichte und hat eine Region, für die sie wichtig ist. Hoffenheim hat nicht einmal eine Region.

Und doch eint die beiden Gegner von gestern etwas: Sie haben gebrochen mit ihrem Ruf und Image. Die Schalker vor einiger Zeit, als sie sich wie Faust an Mephisto an Felix Magath verkauften. Und die Hoffenheimer, als ihr Eigner Hopp mitteilte, dass er wohl noch Eigner sein wolle, nicht aber mehr bedingungsloser Geldgeber, der das Geld in den Klub pumpt, als gäbe es keinen Morgen. Oder anders gesagt: Als sie sich anschickten, ein normaler Fußballklub zu sein. Keiner, der das immer nur von sich behauptet, sondern der tatsächlich jetzt auch rechnen muss, auch Möglichkeiten und Unmöglichkeiten abwägt. Das macht die Hoffenheimer sympathischer und durch Holger Stanislawski als Trainer auch erdverbundener. Wie ja nun auch auf Schalke die Einsicht zurückgekehrt ist, dass der Erfolg nicht um jeden Preis zu suchen ist, schon gar nicht um den Preis der eigenen Seele. Der Verkauf ist schon Faust nicht gut bekommen, und diesen Verkauf korrigieren sie gerade in Gelsenkirchen unter anderem auch mit der Verpflichtung des erdverbundenen Trainers Huub Stevens. Ob die Preisgabe der Seele an Magath ehrenrührig oder ein Versuch war, wie auch die Preisgabe des Fußballs an den Neuen Markt, kann jeder für sich beantworten.

Für mich sind die heutigen Verhältnisse wesentlich angenehmer. Schalke bemüht sich wieder um seine Kernkompetenz, den traditionsreichen Fußball im Revier. Die TSG lügt sich nicht mehr zu einem normalen Fußballklub, sie leben die Normalität. Und plötzlich sind sie gar nicht mehr so unterschiedlich.

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