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DER 23. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Keine Frage, der VfB Stuttgart war die beste Mannschaft der Vorsaison, sonst hätte er schließlich am Ende nicht an der Spitze der Tabelle gestanden. Er ist Deutscher Meister, auch daran kann es keine Zweifel geben. Und dass er es wurde, war kein Produkt des Zufalls. Es war nur nicht geplant, stand nicht am Ende eines Vorhabens, sondern hat sich so ergeben mit einer jungen, sehr jungen und sehr begeisterungsfähigen Mannschaft. Nur ist die Luft dünn da oben, und um sich in diesen Gefilden festzusetzen, braucht es eine gewisse Akklimatisation, braucht es Verstärkungen. Für Verstärkungen braucht es Geld, das hat der VfB nicht, weswegen sich mit Ausnahme von Bastürk bislang noch kein Neueinkauf in die erste Mannschaft hat spielen können. Und Bastürk, wie sie in Stuttgart selber sagen, spielt eine schwache Saison.

Weil das alles so ist, weil es nämlich ganz einfach nur allen Gesetzmäßigkeiten des Fußballs folgt, steht der VfB so da, wie er dasteht. Er wurde fürchterlich vermöbelt in der Champions League, in der er herumirrte wie Hänsel und Gretel im Wald. Er wurde, oh weh, oh weh, im eigenen Stadion von den weltberühmten Kickern von Carl Zeiss Jena aus dem Pokal geworfen. Und in der Meisterschaft, von rundem Lauf kann man wohl nicht sprechen.

Was hilft? Mario Gomez und Werder Bremen vielleicht. Das Spiel gestern in Stuttgart war doch schon fast verloren für den VfB, so überlegen zeigte sich Werder, so hilflos agierten die Stuttgarter. Besonders in der Abwehr, die meisterlich ohnehin nicht mehr auftritt, gestern aber über weite Strecken nicht mal mehr amateurhaft, da stehen Kneipenmannschaften stabiler. Hurra, dachten die Bremer wohl, und spielten auch so nach der vom VfB geschenkten Führung. Jede Kneipenmannschaft weiß aber auch, dass es einer Abwehr bedarf. Die Bremer wussten es gestern nicht, weswegen der VfB wunderbare Konter setzen konnte. Und die vollendet dann eben Mario Gomez. Ein absurder Sieg, weil Werder sich lächerlich machte und der VfB siegte und trotzdem jeder Kneipenmannschaft keine Ehre machte. Aber Deutscher Meister, das ist er.

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