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DER 26. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Es hatte ja nie Zweifel gegeben, dass der 1. FC Nürnberg vom Kader her in den unteren Tabellenregionen nichts zu suchen hat. So gesehen war es etwas erstaunlich, dass die Bayern aus München sich gestern nach fulminanten 120 Sekunden bewegten, als habe man es mit einer Schülermannschaft zu tun. Hat man aber nicht. Sondern mit einem Team, das sich wohl nur verirrt hat und in den letzten Spielen den Ausgang nicht mehr fand. Ob es ihn nun gefunden hat, mit dieser auch spielerisch überzeugenden Leistung?

Sie sollten es besser nicht glauben, sondern sich ständig in den Kopf hämmern, dass sie gegen den Abstieg kämpfen. Pokalsieger, Uefa-Cup-Teilnehmer, einstelliger Tabellenplatz, Höhenflug? Das war alles einmal, das zählt heute nichts mehr. Der ewige Abstiegskandidat, der der Club jahrelang war, ist wieder Abstiegskandidat, ist es immer noch, auch nach dem gestrigen guten Spiel mit dem aus Sicht der Bayern unverdienten Remis.

Keine Frage, sie sind weit gekommen, bei ihrem Aufstieg zu den Gipfeln. Und all die Wirrnisse, die Präsident Michael A. Roth in der Vergangenheit mit einem Trainerkarussell sondergleichen verursacht hatte, schienen überwunden zu sein. Aber der vormalige Trainer Hans Meyer hatte auch schon Recht, als er mahnte, dass die Erfolge der Vorsaison erst einmal nicht zu toppen sind. Das haben sie wohl geglaubt, so ein Irrglaube rächt sich. Den gleichen Fehler hat in dieser Saison schon der VfB Stuttgart gemacht, aber der scheint sich ja gerade noch rechtzeitig erinnert zu haben, wer er ist. Gestern hat der Club alles getan, zumindest zu realisieren, wer er ist. Besser, kämpferischer, einfallsreicher als der Tabellenführer war er in diesen neunzig Minuten allemal. Allein, dass es nicht reichte am Ende, das sind eben die Fallstricke des Kampfes gegen den Abstieg.

Noch ein Wort zu den Bayern, ohne Bewertung, nur einmal festgehalten. Trainer Ottmar Hitzfeld ließ Lell und Lahm auf der rechten Seite ran, aber wo war eigentlich Schweinsteiger? Nachdem Christian Lell sich fast sechzig Minuten disqualifiziert hatte, kam Sosa für ihn rein, aber wo war eigentlich Schweinsteiger?

Der kam rein, als alle anderen Optionen gezogen waren. Erstaunlich, das alles, aber auch das wird den Nürnbergern egal sein. Sie hatten den Ausgang aus dem Irrgarten gesehen, gefunden haben sie ihn noch nicht.

Die B, esliga kommentiert

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