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Der 34. Spieltag: Fußball-Kommentar

Die Bundesliga kommentiert.

Die Saison, in den Annalen wird sie auch verzeichnet sein wegen ihres tragischsten Momentes, des Freitods von Nationaltorwart Robert Enke. Es ist kein Trost, aber es ist zumindest ein friedvoller Schluss, dass seine Mannschaft Hannover 96 aus ihrem Trauma gefunden hat und den fast schon besiegelten Abstieg hat verhindern können. Das ist ja eine sehr lebensbejahende Botschaft, dass man die härtesten Schicksalsschläge meistern kann.

Am anderen Pol wird man sich dieser Saison möglicherweise auch als der der Renaissance des großen deutschen Fußballs erinnern. War sie das? Ja und nein. Ja, weil der Name dieses Spiels, das uns alle so begeistert, hierzulande wieder, immer noch, immer weiter den Namen Bayern trägt. Die haben ein Ziel erreicht, sie können noch ein zweites und ein drittes erreichen, und es ehrt sie, aber auch den gestrigen Gegner Hertha BSC, dass sie beim abschließenden Kick im Berliner Olympiastadion weitgehend ein wirkliches Fußballspiel anboten und nicht nur die Verwaltung des Faktischen. Sie hätten es auch belassen können bei den Tatsachen, hier der Titel, da der Abstieg. Letzteren zu korrigieren ist Herthas oberster Wunsch, ihn zu verwirklichen … mhm. Sagen wir es erst einmal positiv: Hertha hat in dieser Saison gespart. Aber sich leider auch ins Koma, und ob es daraus ein schnelles Erwachen gibt? Es gibt eine Menge Gründe für eine gewisse Skepsis.

Zwischen oben und unten hat die Liga ihr Auf und Ab gezeigt. Hat Schalke über Erwarten lange mithalten können, dank Felix Magath, dem man sich ganz oder gar nicht unterwerfen muss. Hat der Hamburger SV sich wieder angeschickt, anzuknüpfen an eine ruhmreiche Vergangenheit, hat dann auch das Halbfinale der Europa League erreicht, aber dort war der FC Fulham zu groß. Der FC Fulham, und das lässt dann doch das Wasser in der Elbe bleiben und die Kirche im Dorf. Es ist, international betrachtet, weiterhin graues Mittelmaß, was diese Liga hervorbringt. Der Ausreißer Wolfsburg? Ist eingefangen. Die TSG Hoffenheim? Hat sich eingereiht. Dortmund, Stuttgart, Leverkusen, Bremen? Sind weiter oder wieder oder erst auf dem Weg. Allein der Meister ragt heraus. Das allerdings strahlend, und in einer Art und Weise und mit seiner Jugendarbeit und seiner Vorbildlichkeit, dass man vielleicht doch vom Anfang des Endes der Krise des deutschen Vereinsfußballs sprechen kann. Und weil der FC Bayern eben nicht nur Franck Ribéry ist und Arjen Robben, kann dieser Umstand am Ende dieser Saison doch optimistisch für die Weltmeisterschaft stimmen.

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