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Kämpfen, immer!

© REUTERS

DER ARGENTINIER JONÁS GUTIERREZ hat eine ungewöhnliche Karriere hinter sich: Und nebenher Paläontologie studieren

Die Karriere von Jonás Gutierrez hat ihren Anfang in einem Schock genommen. Gutierrez war gerade ein Jahr alt, als er zu laufen lernte, aber schon bei einem seiner ersten Versuche zu Boden stürzte.

Die Karriere von Jonás Gutierrez hat ihren Anfang in einem Schock genommen. Gutierrez war gerade ein Jahr alt, als er zu laufen lernte, aber schon bei einem seiner ersten Versuche zu Boden stürzte. Der kleine Gutierrez blieb liegen, er zuckte am ganzen Körper – ein Herzinfarkt. Doch es gelang, ihn wiederzubeleben. Fortan war Gutierrez linksseitig gelähmt. Seine tiefreligiöse Mutter Maria hat den Jungen auf den Namen Jonás getauft, nach der biblischen Figur, die drei Tage im Magen eines Wales verbrachte und überlebte.

Auch Jonás Gutierrez kämpfte und überwand sein Lähmung. Als er drei Jahre alt war, rieten die Ärzte, der Junge solle Sport treiben, um Folgeschäden zu vermeiden. Seine Eltern meldeten ihn beim Fußballverein Estudiantes de Buenos Aires an. Mit acht ging er dann zum Spitzenklub Vélez Sársfield. Doch spielen durfte er fast nie. Der Schlaks war zu dürr. Erst, als die besten Spieler einmal zu einem Juniorenturnier nach Japan geflogen waren, durfte Gutierrez auch einmal ran – und überzeugte. Mit 19 Jahren feierte er sein Profidebüt bei Vélez. Fünf Minuten nach seiner Einwechselung köpfte Gutierrez ein Tor. Er sank auf die Knie und schrie, was genau, das weiß er nicht mehr: „Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf, ich wusste einfach nicht, wie ich jubeln sollte.“

2001 wählte man ihn zur Entdeckung des Jahres, 2005 gewann er mit Sársfield die argentinische Meisterschaft. Auch zu dieser Zeit studierte Gutierrez nebenher noch Paläontologie, für den Fall, dass es doch nichts wird mit der großen Fußball-Karriere. Im Sommer 2005 wechselte Gutierrez dann zum RCD Mallorca in die Primera Division. In Spanien enttäuschte er zu Beginn, doch er wurde von Spiel zu Spiel besser und erzielte gegen Osasuna schließlich ein Tor – das Feiern hatte er diesmal besser vorbereitet und zog sich eine Spiderman-Maske über. In Newcastle, wo er seit 2008 spielt, haben ihm die Fans einen eigenen Spiderman-Song gedichtet. Und als englischer Zweitligaprofi, der in der vergangenen Saison allerdings den Aufstieg in die Premier League geschafft hat, ist er nun bei der WM dabei. Dominik Bardow

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