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Sport: Der Bauch allein reicht nicht

Gäbe es eine Weltmeisterschaft im Teebeutelumdrehen während einer Pressekonferenz, Felix Magath wäre auf Jahre hin unbesiegbar. Der Trainager der Schalker wirkt meist wie eine fleischgewordene Buddha-Figur.

Gäbe es eine Weltmeisterschaft im Teebeutelumdrehen während einer Pressekonferenz, Felix Magath wäre auf Jahre hin unbesiegbar. Der Trainager der Schalker wirkt meist wie eine fleischgewordene Buddha-Figur. Eigentlich unvorstellbar, dass er sich bei einer so nervenaufreibenden Angelegenheit wie dem Lottospiel verdingen würde. Und doch spielt Magath seit Jahren etwas wie „6 aus 49“ auf dem Transfermarkt. Magath hat im Laufe seiner kurzen Amtszeit auf Schalke 39 Spieler nach Schalke geholt und 35 weggeschickt. Und das kann an diesem Montag, dem Tag, an dem die Transferperiode endet, noch ausgebaut werden. In Wolfsburg handelte er nicht anders. Böse Zungen behaupten, Magath müsse doch an den Provisionen mitverdienen. In der Kabine müssten sich die Spieler Namensschilder umhängen und jede Woche lustige Kennenlernspiele veranstalten.

Magath, der Trainer-Buddha, verlässt sich auf sein Bauchgefühl. Am vergangenen Dienstag im Pokal wechselte er deswegen den 17-jährigen Julian Draxler ein – mit Erfolg. Am Samstag vertraute er auf den bisher unbekannten Ciprian Deac – ohne Erfolg. Dass es nicht immer klappt, liegt daran, dass den Schalkern die Stützen eines Teams fehlen, um die herum man experimentieren kann. Marcelo Bordon und Kevin Kuranyi gaben der Elf im vorigen Jahr diesen Halt. In diesem Jahr vermag niemand das oftmals lethargische Team auf dem Platz zu wecken oder Ideen aus dem verwaisten Mittelfeld zu geben. Deswegen wird Schalke in dieser Bundesligasaison nicht mehr viel bewegen. Eine Mannschaft muss wachsen. Dafür braucht sie Zeit. Wohl auch, bis die Namen aller Mitspieler verinnerlicht worden sind.

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