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Sport: Der Berliner Europameister Ralf Braun holt über 200 m Rücken Gold

Der Berliner Ralf Braun ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat bei den Schwimm-Europameisterschaften in Istanbul Gold über 200 m Rücken gewonnen. Große Aufregung gab es um die 4 x 200-m-Freistil-Staffel der Männer: Christian Keller (Essen), Stefan Pohl (Halle/Saale), Lars Conrad (Hannover) und Michael Kiedel (Sindelfingen) kamen in 7:19,63 Minuten zwar als Dritte ins Ziel, wurden wegen Disqualifikation der Niederlande (7:14,31) und Italiens (7:19,10) aber später zum Europameister ausgerufen.

Der Berliner Ralf Braun ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat bei den Schwimm-Europameisterschaften in Istanbul Gold über 200 m Rücken gewonnen. Große Aufregung gab es um die 4 x 200-m-Freistil-Staffel der Männer: Christian Keller (Essen), Stefan Pohl (Halle/Saale), Lars Conrad (Hannover) und Michael Kiedel (Sindelfingen) kamen in 7:19,63 Minuten zwar als Dritte ins Ziel, wurden wegen Disqualifikation der Niederlande (7:14,31) und Italiens (7:19,10) aber später zum Europameister ausgerufen.

Mit den Titeln Nummer acht und neun hat das deutsche Schwimm-Team die Vorgabe von Sevilla 1997 (8) bereits vor dem letzten Wettkampftag übererfüllt. Insgesamt war es die elfte Goldmedaille von Istanbul für die DSV-Mannschaft, für die je einmal auch Springer und Langstreckler Gold holten. Silber steuerte gestern die Berlinerin Kerstin Kielgaß über 200 m Freistil bei.

"Das ist ja unglaublich", freute sich Bundestrainer Manfred Thiesmann über die unerwartete Goldmedaille für seine Staffel. "Wir haben das Glück am Schopf gepackt", sagte Michael Kiedel. Und Lars Conrad jubelte: "Zum Abschluss die Königsstaffel zu gewinnen, das ist die Krönung." Die Niederländer wurden für ihren Frühstart, die Italiener für einen Wechselfehler bestraft.

Sportstudent Braun ließ es über 200 m Rücken locker angehen und zog dann mit einem starken Endspurt an der Konkurrenz vorbei. 1:59,74 Minuten bedeuteten den Titel. "Einfach fantastisch, ich habe wirklich im Traum nicht daran gedacht", sagte er im Ziel, "es wird alles im Kopf entschieden. Ich bin einfach froh."

Die 29 Jahre alte Kerstin Kielgaß brachte die deutschen Frauen in 2:00,09 Minuten mit Silber über 200 m Freistil in die Medaillenränge. Schneller als die Berlinerin war nur die Rumänin Camelia Potec, die in 1:58,79 Minuten zum Titel schwamm. "Ich wollte trotz meines Alters eine neue persönliche Bestzeit", erklärte Kerstin Kielgaß, "deshalb bin ich nicht zufrieden mit der Zeit. Aber ich denke, die 400 m Freistil morgen klappen besser." Silvia Szalai (Frankfurt/2:01,23) wurde Vierte. Über 200 m Brust kam die Krefelderin Anne Poleska (2:31,66) als Vierte ins Ziel, Simone Karn (Heidelberg/2:33,03) belegte Platz sieben. Europameisterin wurde in 2:27,12 Minuten die Ungarin Agnes Kovacs.

Sandra Völker hat einen Tag nach ihrem Sieg über 100 m Rücken wieder Titelkurs genommen. Als Halbfinal-Schnellste zog die 25 Jahre alte Hamburgerin am vorletzten Tag der Titelkämpfe in 29,31 Sekunden locker in das heutige 50-m-Finale ein. Mit 28,78 Sekunden hält sie den Weltrekord. Im Finale steht auch Antje Buschschulte Magdeburg/30,16). Katrin Jäke (Riesa) erreichte den Endlauf über 200 m Schmetterling, Silvia Szalai (Frankfurt) schied im Halbfinale aus.

Titelfavoritin Inge de Bruijn (Niederlande) schwamm in 24,84 Sekunden im Halbfinale über 50 m Freistil zu ihrem dritten Europarekord in Istanbul. Die Berlinerin Katrin Meißner qualifizierte sich für das Finale, Simone Osygus (Wuppertal/Uerdingen) wurde wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Über die 50 m Freistil der Männer, die ohne deutsche Beteiligung stattfanden, will der Niederländer Pieter van den Hoogenband seinen fünften Titel. Im Halbfinale zeigte der 21 Jahre alte Aufsteiger der Saison dem russischen Titelverteidiger und Europarekordler Alexander Popow schon mal, wer der Favorit ist.

Die deutschen Springer sind zum ersten Mal an den Medaillenrängen vorbeigesprungen. Die Turmspringerinnen Annett Gamm (Dresden) und Anke Pieper (Berlin) landeten nur auf dem enttäuschenden vierten und sechsten Platz. Bei der Europameisterschaft 1997 in Sevilla hatte die Rostockerin Annika Walter, die sich nicht für Istanbul qualifizieren konnte, vom 10-m-Turm Silber geholt. Damit verschlechterte sich die Bilanz der Springer des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) im Vergleich zu Sevilla vor den beiden abschließenden Wettkämpfen - Synchron-Springen der Frauen vom Turm und 3-m-Brett der Männer - am Sonntag weiter. In Sevilla dominierten die DSV-Artisten die zehn Entscheidungen und gewannen sechs Gold- und jeweils drei Silber- und Bronzemedaillen. "Es war von klar, das konnte man nicht wiederholen. Aber wir können immer noch in jedem Wettkampf um eine Medaille mitspringen", sagte die deutsche Bundestrainerin Ursula Klinger.

Cai Philippsen

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