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Sport: Der Chef kehrt zurück

Hertha BSC spielt heute für die Flutopfer – mit Dick van Burik

Von André Görke

Berlin. Vielleicht haben die Profis des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC einen Mann wie Dick van Burik vermisst. Der Niederländer ist Herthas Abwehrchef. Er gibt auf dem Platz die Kommandos, er ordnet die Abwehrkette, er kann ein Spiel beruhigen. Van Burik hat Hertha lange gefehlt. Sehr lange. Heute Abend soll er beim Benefizturnier im Jahnsportpark gegen Schalke 04 und den 1. FC Union erstmals wieder zum Einsatz kommen. „Es ist ein erster Test“, sagt Herthas Kotrainer Holger Gehrke. Wichtiger ist das Bundesligaspiel am kommenden Dienstag gegen Borussia Mönchengladbach.

Der sportliche Erfolg steht heute im Hintergrund. Es geht um Wichtigeres, es geht um Spenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Die Klubs verzichten auf eine Antrittsgage, Schalke 04 reist auf eigene Kosten an. Die Veranstalter vom Bundesgrenzschutz-Verband rechnen mit 10 000 Zuschauern. Turnierbeginn ist um 18.40 Uhr. Dann spielt Schalke 04 im ersten Spiel gegen den 1. FC Union, eine Stunde später gegen Hertha BSC. Das Derby zwischen Union und Hertha beginnt um 20.40 Uhr. Gespielt wird jeweils über 45 Minuten. Etwa 80 Prozent der Einnahmen gehen an die Flutopfer, die restlichen Gelder an afghanische Kinder und Hinterbliebene des Anschlags vom 11. September. Die drei Klubs waren an jenem Tag zu ihren Europapokalspielen unterwegs.

Natürlich steht der gute Zweck im Vordergrund. Und doch kommt der Termin für van Burik nicht ungelegen. Herthas Trainer Huub Stevens sind in den vergangenen Tagen die Abwehrspieler ausgegangen. Josip Simunic hat sich beim Pokalspiel in Kiel einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen und fällt Monate aus. Nené trabt derzeit mit Stürmer Alves nur um den Platz herum. Und bei Denis Lapaczinski sieht es noch schlechter aus. „Er braucht noch eine Weile“, sagt Kotrainer Gehrke. „Aber die Zeit lassen wir ihm. Seine Verletzung war nicht so einfach.“ Lapaczinski hatte sich im April den Knöchel gebrochen und trainiert erst seit wenigen Wochen mit der Mannschaft. Bei den Sprints sehe es gut aus, sagt Gehrke, „nur bei Zweikämpfen, da schonen wir ihn noch“.

Herthas Nationalspieler Marko Rehmer kann dagegen nicht einmal trainieren. Nach seiner Verletzung am Sprunggelenk hatte er sich an die Mannschaft herangekämpft, zog sich dann aber beim Pokalspiel zwei Platzwunden am Kopf zu. Das Auge ist zugeschwollen. Sein Einsatz gegen Mönchengladbach ist gefährdet.

Heute Abend werden einige Ersatzspieler eine Chance bekommen: Da Stammtorhüter Gabor Kiraly mit der ungarischen Nationalmannschaft unterwegs ist, steht Christian Fiedler im Tor. Auch Herthas neuer Stürmer Nando Rafael wird spielen. Ihn hatte Hertha vor einer Woche aus Amsterdam geholt.

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