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Sport: Der DFB will nicht zahlen

Das Internet, so heißt es, ist das schnellste aller Medien. Und doch ist es nur so schnell wie die Menschen, die die Inhalte ins Netz einspeisen.

Das Internet, so heißt es, ist das schnellste aller Medien. Und doch ist es nur so schnell wie die Menschen, die die Inhalte ins Netz einspeisen. "Weitere Unterstützung kommt vom DFB-Förderverein", stand noch gestern Abend auf der Internetseite des Bündnisses Aktiver Fußballfans (Baff) zu der von ihm organisierten Wanderausstellung "Tatort Stadion", die ab Donnerstag in Hamburg zu sehen ist. Eine glatte Unwahrheit. Schon am Nachmittag hatte die Baff selbst per Presseerklärung mitgeteilt, dass der DFB-Förderverein den zugesagten Beitrag von 10 000 Mark nicht zahlen werde. Der Deutsche Fußball-Bund hat dies bestätigt.

Grund für den Streit zwischen Baff und DFB ist die Dokumentation einiger Aussagen Gerhard Mayer-Vorfelders in der Ausstellung. Unter anderem wird der DFB-Präsident mit den Worten zitiert: "Wenn beim Spiel Bayern gegen Cottbus nur zwei Germanen in der Anfangsformation stehen, kann irgendetwas nicht stimmen." DFB-Presseprecher Harald Stenger sagte, die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen. Für den DFB sei es inakzeptabel, dass sein Präsident in die Nähe des Rassismus gerückt werde. Wer ihn kenne, wisse, dass er manchmal einen flapsigen Spruch auf Lager habe, aber "Gerhard Mayer-Vorfelder ist kein Rassist". Einen Generalverdacht gegen den DFB hält Stenger für "eine abstruse Idee". Der Verband identifiziere sich mit den Zielen der Ausstellung, habe aber zeigen wollen, dass es Mayer-Vorfelder nicht im Regen stehen lasse, "wissend, dass wir dadurch ins Gerede kommen". Baff bedauerte die Entscheidung, "da der DFB ansonsten durchaus glaubwürdige Ansätze antirassistischer Arbeit zeigt".

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