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Sport: Der Diplomat ist sofort im Dienst

Rochestie soll Alba schon am Sonnabend helfen

Berlin - Für eine sanfte Eingewöhnung ist keine Zeit. Alba Berlins Coach Muli Katzurin wurde gestern gefragt, ob er seinen gerade verpflichteten Aufbauspieler schon am Samstag im Heimspiel gegen Bayreuth (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) einsetzen wolle. „Mit Sicherheit“, sagte Katzurin. „Wir haben ihn verpflichtet, damit er spielt.“

Am Dienstag hatte Rochestie sich schon mit eigenen Augen davon überzeugen können, wie sehr ihn sein neues Team braucht. Albas teilweise desaströse 81:95-Niederlage gegen Sevilla verfolgte der 25-Jährige in der Großarena aus der Nähe. Geschockt war der Kalifornier allerdings nicht. „Alle meine neuen Mitspieler sind herausragend, wir haben einen sehr guten Trainer“, sagte Rochestie. Überhaupt gibt sich der Aufbauspieler überaus diplomatisch, verteilte Komplimente an die begabten Kollegen, den professionellen Klub, das schöne Berlin, die freundlichen Menschen in Deutschland. Er wolle all die kleinen Dinge tun, die dem Team weiterhelfen. Am Mittwoch absolvierte Rochestie ein erstes Einzeltraining mit Albas Kotrainer, Donnerstagfrüh wurde er seinen neuen Mitspielern vorgestellt, danach nahm er an den ersten Trainingseinheiten teil.

Auch wenn er in der vergangenen Saison Alba im Trikot der BG Göttingen beim Gastspiel in Berlin am Spielende mit einem wilden Dreier fast allein besiegte, will er nicht Experte für die entscheidenden Würfe sein. „Ich will nur immer die richtigen Entscheidungen treffen, das ist wichtig als Spielmacher“, sagte Rochestie. „Das kann ein Wurf sein, aber auch ein Pass oder ein gut gestellter Block, im letzten oder im ersten Viertel.“

Katzurin ist glücklich, dass seine Mannschaft nach fünf Niederlagen in Folge durch die Verpflichtung von Rochestie ein bisschen frisches Blut injiziert bekommen hat. „Es ist eine gute Chance für uns – und auch für ihn. Hoffen wir, dass es eine glückliche Ehe wird“, sagte der Israeli. Schon im vergangenen Sommer habe sich Alba um den 1,85 Meter großen Linkshänder Rochestie bemüht, jetzt habe es geklappt. „Es ist nicht leicht, zu diesem Zeitpunkt der Saison gute Spieler zu verpflichten“, sagte Katzurin. Der 56-Jährige will auch nicht ausschließen, dass Alba noch weitere Spieler in dieser Saison unter Vertrag nehmen wird; bis Ende Februar haben die Berliner dafür noch Zeit.

Zunächst betont Kazurin aber erst mal, wie gut Rochestie zu seiner Basketball-Philosophie passe. „Taylor weiß zwar noch rein gar nichts über unser Team – aber seine Art zu spielen ist genau das, was ich für mein System brauche und haben will.“ Die Flitterwochen des neuen Paares Alba-Rochestie können also beginnen. Lars Spannagel

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