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Sport: Der Eintopf unter den Resultaten

Das 0:0 ist schon ein seltsamer Fall. Es ist das einzige Fußball-Ergebnis mit eigenem Synonym.

Das 0:0 ist schon ein seltsamer Fall. Es ist das einzige Fußball-Ergebnis mit eigenem Synonym. Bei „Torloses Unentschieden“ weiß jeder, wer gemeint ist. Das 0:0 ist aber auch so etwas wie der Eintopf unter den Ergebnissen: Man weiß nie, was drin ist, und meistens schmeckt ein 0:0 eben doch ein bisschen fad. Selbst bei einem 0:0 der besseren Art fehlt etwas Entscheidendes: ein Tor, die Würze des Spiels. So ist und bleibt das 0:0 die große Unvollendete des Fußballs.

Es wird deshalb auch niemand behaupten, dass er sehnsüchtig auf das gewartet hat, was sich am Samstag im Spiel zwischen Werder Bremen und dem SC Freiburg zugetragen hat: das erste 0:0 dieser Bundesliga-Saison, das erste torlose Unentschieden seit dem 31. März, das 999. insgesamt seit Bestehen der Bundesliga.

Von Herzen mag nämlich niemand das Null-Null (außer der Mannschaft, die gerade bei den Bayern spielen muss); jeder Spieltag ohne 0:0 ist ein guter (außer für die Mannschaft, die gerade 1:4 bei den Bayern verloren hat) – gute Spieltage gab es demnach in dieser Saison im Überfluss. Der Mangel an Nullzunulls ist ja nur das Symptom für die Wiederentdeckung des Angriffsfußballs: So torgefährlich ist es lange nicht mehr in der Bundesliga zugegangen. Angesichts der neuen Offensivkraft der Vereine gilt es schon fast als Ding der Unmöglichkeit, zu null zu spielen. „Das Zu-eins ist das neue Zu- null“, hat der Mainzer Trainer Thomas Tuchel gesagt.

Ausnahmen bestätigen die Regel. So wie Samstag im Weserstadion. Aber das passiert auch ganz anderen Größen des Weltfußballs als Bremen und Freiburg. Am Samstag ist der FC Barcelona nach 64 Ligaspielen zum ersten Mal wieder ohne Tor geblieben. Beim Abstiegskandidaten Osasuna reichte es nur zu einem: 0:0.

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