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Sport: Der Fall Baumann: Kein Marathonstart für Dieter Baumann

Einen Start Dieter Baumanns bei einem der vier großen deutschen Marathonläufe wird es ohne eine vorherige Aufhebung seiner Dopingsperre durch den internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) nicht geben. Nachdem bekannt wurde, dass Dieter Baumann am kommenden Mittwoch in einer Gerichtsverhandlung unter anderem ein Startrecht für den Hamburg-Marathon am 22.

Einen Start Dieter Baumanns bei einem der vier großen deutschen Marathonläufe wird es ohne eine vorherige Aufhebung seiner Dopingsperre durch den internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) nicht geben. Nachdem bekannt wurde, dass Dieter Baumann am kommenden Mittwoch in einer Gerichtsverhandlung unter anderem ein Startrecht für den Hamburg-Marathon am 22. April erreichen möchte, reagierte der Veranstaltungschef des größten deutschen Marathons im Frühjahr. "Der Unterschied zu den Deutschen Hallenmeisterschaften von Dortmund ist, dass es sich beim Hamburg-Marathon um eine internationale Veranstaltung handelt. Dort kann Dieter Baumann nicht laufen, weil er durch den Weltverband IAAF in seiner Dopingaffäre international gesperrt ist. Das ist definitiv", sagte Organisator Wolfram Götz.

Auch auf die drei großen Herbst-Marathonläufe in Berlin, Köln und München wird Dieter Baumann ohne IAAF-Freigabe nicht ausweichen können. "Wir sind eine IAAF-Veranstaltung, und wir werden uns an die internationalen Regeln halten", sagte Horst Milde, Cheforganisator des spektakulärsten deutschen Marathons in Berlin, bezüglich des Falles Baumann. Ähnlich äußerte sich Christoph Kopp, der für die Verpflichtung der Topathleten in Köln und München zuständig ist. "Ohne eine Aufhebung der Sperre durch die IAAF gibt es keine Möglichkeit. Die Bedingungen des internationalen Regelwerkes müssen erfüllt sein, bevor man über den Start, von wem auch immer, nachdenkt", sagte Christoph Kopp. Ein Start Baumanns bei einem internationalen Marathon könnte verheerende Konsequenzen für die jeweilige Veranstaltung und die anderen Läufer haben. Die Athleten müssten wiederum mit einer Sperre durch die IAAF rechnen, sodass es den Organisatoren kaum möglich sein würde, internationale Spitzenläufer für ihr Rennen zu gewinnen. Für den Hamburger Veranstalter Götz ist einerseits klar, dass "internationales Recht vor deutsches Recht" geht und andererseits, "dass wir dafür Sorge tragen, dass unsere Teilnehmer nicht ins offene Messer laufen, wenn ein Dieter Baumann in Hamburg startet".

Hintergrund: Die Chronologie des Falls Dieter Baumann Die Erklärung von DLV-Päsident Helmut Digel im Wortlaut

Währenddessen änderte sich gestern nichts an der Position der IAAF im Fall Baumann. "Es gibt Regeln, die veraltet und nicht konsequent sind. Das ist immer so mit Gesetzen", erklärte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai am Rande einer Sitzung in Paris. Trotz seines harten Vorgehens gegen den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) warb der Ungar um Verständnis: "Ich mache es nicht willkürlich, sondern halte mich an Regeln. Deshalb bin ich kein Gegner der Deutschen, und die IAAF ist keine sture Organisation." Istvan Gyulai fügte jedoch auch hinzu: "Ich sehe aber auch, dass wir das, was wir mit der Regel 53 bewirken wollen, auch mit anderen Mitteln erreichen könnten." Endgültig wird die IAAF im Rahmen der Hallen-WM Ende nächster Woche über den Komplex Baumann entscheiden.

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