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Sport: Der Favorit

Hertha BSC spielt im Uefa-Cup gegen den FC Fulham

Berlin. Seit zehn Minuten hat Robert Burkhardt das Telefon schon am Ohr. Dann endlich sagt er: „Hey, jetzt kommt Pott vier.“ Im Medienraum von Hertha BSC wird es still, nur Burkhardt spricht. „Jetzt ist Hertha dran. Wir spielen gegen…, gegen…“ Burkhardt lauscht, dann schließlich: „Fulham! Hertha spielt gegen den FC Fulham.“

Normalerweise kümmert sich Burkhardt um die Internetseite des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Als Freitag aber in Nyon die dritte Runde des Uefa-Cups ausgelost wurde und die Fernsehübertragung ausfiel, saßen Manager Dieter Hoeneß und Trainer Huub Stevens hilflos vor den Mikrofonen. Robert Burkhardt reagierte. Er rief bei einem Kollegen an, der die Auslosung im Internet verfolgte.

Neben dem Manager saß Trainer Stevens. „Fulham ist ein gutes, aber schweres Los“, sagte Stevens. Hoeneß nickte. Dabei war klar gewesen, dass Hertha in der dritten Runde eh nicht auf einen einfachen Gegner treffen würde. Das hatte die erste Auslosung in Nyon ergeben. Herthas Los lag gemeinsam mit dem FC Fulham, RC Lens, Maccabi Haifa und Celtic Glasgow in Topf vier. „Das wären alles Hammerlose gewesen, echte Granaten“, sagte Hoeneß. „Aber Fulham war mein Favorit. Gegen einen Klub aus England zu spielen, ist immer besonders attraktiv.“

Plötzlich tauchten Uli Mohr und Rudi Wojtowicz im Medienraum auf. Die beiden arbeiten bei Hertha als Späher. „Fulham ist kein Problem“, sagte Mohr. „Da kommen wir schnell hin.“ Am Sonntag spielt Fulham in Birmingham. Wojtowicz und Mohr fliegen nach England, werden die Mannschaft für Trainer Stevens beobachten.

Der FC Fulham ist vor allem durch Klubchef Mohamed Al Fayed bekannt geworden. Der Besitzer des Kaufhauses „Harrods“ hat sein Geld in den Verein gepumpt und ihm somit zum Aufstieg in die Premier League verholfen. Fulham ist derzeit Tabellendreizehnter und hat seit vier Spielen nicht gewonnen. Zum Kader gehören neben dem niederländischen Nationaltorhüter Edwin van der Saar auch der ehemalige Bundesligaspieler Bjarne Goldbaek (Schalke 04, 1. FC Kaiserslautern). Fulham hatte sich über den UI-Cup für den Uefa-Cup qualifiziert und warf in den ersten beiden Runden Hajduk Split und Dinamo Zagreb aus dem Wettbewerb.

Die genauen Termine stehen erst in der kommenden Woche fest. Das Hinspiel in Berlin findet am 26. oder 28. November statt. Das hängt von der Fernsehübertragung ab, und ob Herthas Auswärtsspiel am 30. November bei Bayern München auf Sonntag verschoben werden kann. Das Rückspiel steigt dann am 10. oder 12. Dezember.

Als Herthas Spieler am Nachmittag zum Abschlusstraining für das Auswärtsspiel heute in Hannover eintrafen, hatten sie von der Auslosung im Radio gehört. „Fulham hat eine körperlich starke Mannschaft“, sagte Dick van Burik. „Eine Mannschaft aus der Premier League – das klingt immer gut, aber Fulham ist nicht Manchester United. Wir sollten sie schlagen.“ Für Stefan Beinlich hat das Spiel eine andere Bedeutung. Er spielte Anfang der neunziger Jahren für Aston Villa, wechselte dann zum FC Hansa Rostock.

André Görke

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