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Sport: Der FC Bayern weckt schlafende Hunde

Der FC Bayern München hat eine recht fleißige Statistikabteilung. Vor jedem Spiel bekommt man von ihr erzählt, wie lange Oliver Kahn nun schon an ungeraden Tagen kein Tor mehr kassiert hat, wie oft man bei Gegenwind siegte oder ähnliches.

Der FC Bayern München hat eine recht fleißige Statistikabteilung. Vor jedem Spiel bekommt man von ihr erzählt, wie lange Oliver Kahn nun schon an ungeraden Tagen kein Tor mehr kassiert hat, wie oft man bei Gegenwind siegte oder ähnliches. Vor dem Spiel gegen 1.FC Nürnberg hatte man sagenhaftes herausgefunden: dass nämlich die Münchner seit fast vier Jahren kein torloses Heimspiel mehr abgeliefert hätten. Und wie das so ist mit schlafenden Hunden, die man nicht wecken soll - natürlich passierte es prompt. Vier Jahre Serie sind dahin, das Duell zwischen Champions-League-Sieger und Aufsteiger endete 0:0.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de "Wir haben gedacht, alles geht von alleine, und das reicht auch gegen Nürnberg nicht", sagte ein erboster Trainer Ottmar Hitzfeld. Die Münchner hätten es sich leicht machen können. Nach nur zwölf Minuten nämlich hatte der Nürnberger Abwehrspieler Marek Nikl im Strafraum den Kollegen Carsten Jancker ausgehebelt, was mit einem Strafstoß bedacht wurde. Den aber schob Claudio Pizarro lasch und unplatziert in die Arme von Torwart Dariusz Kampa. "Das wäre ein Signal gewesen", schimpfte Hitzfeld und Oliver Kahn verkündete: "Sind wir doch mal ehrlich - wenn der Elfmeter drin ist, dann kriegen die hier fünf, sechs Stück".

In der Folge kämpften die tapferen Franken, die nicht ganz verschleiern konnten, warum sie Drittletzter sind, in der Abwehr tapfer und versuchten sogar, offensiv etwas zu bewerkstelligen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich. Aber die Bayern! In der 35. Minute schaffte Thorsten Fink (Defensivspieler!) den zweiten Schuss aufs Tor, den dritten sah man erst in der zweiten Halbzeit: Pizarro traf den Innenpfosten (53.). Vier Minuten später rettete Torwart Kampa wieder gegen Pizarro. Dennoch: Das beunruhigendste für Nürnbergs Fans waren die Schneelawinen, die vom Stadiondach in den Fanblock rutschten.

Detlef Dresslein

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