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Sport: Der fliehende Holländer

Es ist nur wegen des Trainers. Es sei weiter sein Traum, für Holland zu spielen, sagt Mark van Bommel.

Es ist nur wegen des Trainers. Es sei weiter sein Traum, für Holland zu spielen, sagt Mark van Bommel. Aber nicht mehr unter Bondscoach Marco van Basten. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern tritt nur von seinem Nationaltrainer zurück. So wie Ruud van Nistelrooy von Real Madrid, der keine Lust hat, sich von van Basten lediglich nachnominieren zu lassen, wenn ein anderer verletzt ist. Beide liegen schon länger mit van Basten im Streit, weil er ihnen mal sein Vertrauen gibt, mal wieder entzieht.

Marco van Basten hat in seinen zwei Jahren Amtszeit den niederländischen Fußball mehr revolutioniert als Jürgen Klinsmann den deutschen. Klinsmann hat den Deutschen Offensivfußball beigebracht, van Basten den Holländern hingegen ein gewisses Sicherheitsdenken, was noch schwieriger war. Er hat Clarence Seedorf, Patrick Kluivert und Edgar Davids aussortiert, weil diese sich zu sehr wie Filmstars aufführten. Klinsmann hat sich mit Christian Wörns angelegt, van Basten mit Ruud van Nistelrooy.

Mehr als Klinsmann hat van Basten von seinem Ruf als Spieler profitiert, und bis zur WM hatte er in zwei Jahren nur ein Spiel verloren. Aber seine eigensinnigen Entscheidungen waren nicht immer nachvollziehbar. Mit dem Ausscheiden im WM-Achtelfinale ist er nun zu einem normalen Trainer geworden, der Erfolge braucht. Und die sind mit van Bommel und van Nistelrooy auch in der leichten EM-Qualifikationsgruppe wahrscheinlicher als ohne. Selbst wenn sie sich wie Stars benehmen. Sie sind ja auch welche, so wie früher van Basten einer war.

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