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Das hat es gekracht. Nürnbergs Festerling (links) und Berlins Petersen im ersten Saisonspiel gegeneinander, die Eisbären gewannen es 3:2 n.P.

© Imago/Nordphoto/Engler

Der Fluch der Eisbären: Auskommen mit dem, was da ist

Gerade wichtige Spieler sind bei den Eisbären dauernd verletzt. Wer ist schuld an der Berliner Misere? Pech, falsches Training, ein Fluch, der Eishockeygott? Eher nichts davon.

Das Leben im Sport kann so ungerecht sein. Da ist also die eine Mannschaft gebeutelt von Verletzungspech und die andere kann mit kompletter Kapelle kerngesund über das Eis hüpfen. So ist die Konstellation vor dem Spiel der Eisbären bei den Nürnberg Ice Tigers. Die Berliner treten an diesem Freitag (19.30 Uhr) ohne mindestens vier Stammspieler bei den Franken an, während bei denen niemand fehlt.

Wer ist schuld an der Berliner Misere? Pech, falsches Training, ein Fluch, der Eishockeygott? Eher nichts davon. Es liegt wohl vor allem daran, dass der Kader der Eisbären qualitativ nicht so stark besetzt ist, dass sich Ausfälle in den ersten Reihen so einfach kompensieren ließen. Auch wenn Sportdirektor Stefan Ustorf immer gern betont, dass die Berliner den Markt beobachten würden, passiert ist in dieser Saison noch nichts. Beängstigend ist, dass sich stets die deutschen Spieler verletzen. Machen die irgendetwas falsch?

Das Berliner Problem ist ja nicht, dass ein paar Spieler fehlen, die dann irgendwann wieder gesunden und spielen. Das Problem ist auch, dass, kaum ist einer zurück – wie nun Florian Busch – der nächste Profi ausfällt. Wie jetzt André Rankel, der Kapitän leidet an Fieber. Zudem fehlen weiter die Stürmer Laurin Braun und Marcel Noebels sowie Verteidiger Frank Hördler. Die waren oder sind bis auf Braun Nationalspieler, also nicht so einfach zu ersetzten. Was sich zuletzt auch beim in dieser Saison letzten Auftritt in der Champions Hockey League (CHL) am Dienstag in Göteborg (1:4 bei Frölunda) sehen ließ. „Wir haben so gespielt, wie wir mit dem Kader, den wir haben, spielen mussten“, sagt Trainer Uwe Krupp. „Wenn wir mit vier Reihen nach Frölunda fahren, können die sich warm anziehen. Wir können mit denen mitspielen, wenn wir einigermaßen tief besetzt und gesund sind.“

Krupp sagt: Wenn wir komplett sind, können sich andere warm anziehen

Dass die Zusatzbelastung durch die CHL nun ein Ende hat, ist Krupp ganz recht: „Wir können uns jetzt voll auf die Liga konzentrieren.“ Erst einmal auf die Ice Tigers, bevor es dann nach Köln (Sonntag) und Krefeld (Dienstag) geht. In Nürnberg scheinen sie übrigens geradezu begeistert von den Spielkünsten des Tabellensiebten aus Berlin zu sein. Trainer Rob Wilson sagt: „Die Eisbären haben eine Mannschaft, die in dieser Saison eine Bedrohung für jeden Gegner ist. Wir werden uns strecken müssen.“ Die Ice Tigers, übrigens Tabellensechster (mit 14, also zwei Spielen weniger als die Eisbären), haben das erste Saisonspiel in Berlin nur sehr knapp (2:3 nach Penaltyschießen) verloren. Ihr Topscorer Patrick Reimer sagt: „Wir wollen natürlich nicht so spielen wie beim ersten Spiel, wir wollen gewinnen.“

Das ist dann doch eine Kampfansage der Gesunden aus Nürnberg an die geschwächten Berliner, die wieder die beiden Teenager Maximilian Adam und Vincent Hessler im Aufgebot haben. Krupp betont: „Wir sitzen in der Tabelle genau mittendrin, da passen wir hin. Wenn wir gesünder werden, kann sich das Bild wieder ändern.“

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