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Sport: Der Gefeierte geht

Augsburgs Trainer Rainer Hörgl siegt in der Zweiten Liga mit 2:0 – und tritt zurück

Augsburg - Mit dem Rücktritt nach einem Sieg hat Trainer Rainer Hörgl beim FC Augsburg für ein Kuriosum im deutschen Profifußball gesorgt – aber nur auf den ersten Blick: Der Entschluss zum Rückzug war über längere Zeit gereift und hatte vor dem 2:0 gegen Osnabrück festgestanden. „Ich bin ausgebrannt und brauche eine Pause“, sagte Hörgl. Er wird jedoch am Freitag beim Auswärtsspiel in Paderborn noch einmal auf der Bank sitzen – auch das ist ein Kuriosum.

Am Wochenende wollen die Augsburger einen Nachfolger präsentieren. Die Fans hätten am liebsten Hörgl behalten. Nach dem zweiten Saisonsieg feierten sie den September 2004 amtierenden Coach mit Sprechchören, der Gefeierte aber sagt: „Nach drei erfolgreichen Jahren habe ich das Feuer verloren und bin nicht in der Lage, mit der letzten Konsequenz hundert Prozent zu geben.“ Der Druck war nach einem schlechten Start zu groß geworden. In Augsburg hat man große Pläne. Die Bundesliga ist das Fernziel, der Stadionneubau steht unmittelbar bevor. Am Samstag, einen Tag nach dem 2:4 in Mönchengladbach, hatte Hörgl seinen Rücktritt angeboten. Der Vorstandsvorsitzende Walter Seinsch und Manager Andreas Rettig baten den 50-Jährigen, den Entschluss zu überdenken, aber Hörgl blieb standhaft. Als er seine Entscheidung bekannt gab, schlug die Siegeslaune um. Spieler Sven Neuhaus sagt: „Plötzlich saßen alle mit hängenden Köpfen da.“ dpa

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