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Sport: Der gestiefelte Künstler

Auf dem Fußballplatz ist es wie im Leben. Dem Künstler verzeiht man vieles.

Auf dem Fußballplatz ist es wie im Leben. Dem Künstler verzeiht man vieles. Bei Hertha BSC werden dem Brasilianer Marcelinho alle Freiheiten gewährt. Er darf alle Freistöße schießen und alle Ecken; wenn er nicht will, muss er auch nicht nach hinten arbeiten – dafür haben sie andere. Denn vorn hat Marcelinho noch immer getroffen oder die Treffer zumindest vorbereitet. Nach dem Spiel gegen Fulham warf Herthas Trainer Huub Stevens dem Brasilianer „unprofessionelles Verhalten“ vor. Entgegen allen Empfehlungen hatte Marcelinho sich dafür entschieden, auf dem nassen Rasen mit Noppenschuhen zu spielen. 20 Minuten lang schlidderte er über den nassen Rasen wie ein untalentierter Eiskunstläufer. Dann ging er an die Seitenlinie und wechselte auf Stollenschuhe. Danach lief es. Beide Treffer bereitete Marcelinho vor. „Gut, dass er selbst zu dieser Erkenntnis kam“, sagte Manager Dieter Hoeneß. „Ich möchte keinen großen Zirkus machen, er war nicht der einzige Spieler, der sich vergriffen hatte.“ Neulich erst hatte der Pole Bartosz Karwan sein Trikot vergessen und konnte deswegen nicht eingewechselt werden konnte. Er wurde internbestraft. Karwan ist eben kein Künstler. miro

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