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Sport: Der Größte

Ulli Wegner ist die Seele aller Boxtrainer in Deutschland

1942 war für Boxfans ein guter Jahrgang. Cassius Clay alias Muhammad Ali wurde geboren, und – Ulli Wegner. Was Ali für die Menschheit ist – „The Greatest“, das ist für Sven Ottke und Markus Beyer ihr Trainer – der Größte. Beide wurden unter Ulli Wegner Weltmeister bei den Profis. Und es ist ein später Erfolg für den gebürtigen Stettiner. Bei den Amateuren in Thüringen und Berlin hat er angefangen, 122 Medaillen holten seine Schützlinge bei nationalen und internationalen Meisterschaften. Doch der große Durchbruch gelang Ulli Wegner erst bei den Profis.

Das deutsche Berufsboxen hat viele erstklassige Trainer. Fritz Sdunek zum Beispiel, den großen Methodiker, dem noch in einer Telefonzelle eine Übung einfällt. Oder Manfred Wolke, den Taktiker. Ulli Wegner aber ist die Seele des Boxens. Der Tüftler, die Vaterfigur, der sich in besonderer Art mit seinen „Jungs“ beschäftigt, der sie fordert und fördert, der sie führt und formt. Er steht ihnen in allen Lebensfragen zur Seite. Mit Ottke coacht er den derzeit erfolgreichsten Boxer, Markus Beyer war nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani erst der dritte Deutsche, der im Ausland Weltmeister wurde.

Ulli Wegner hat viele Gesichter. Wer den 61-Jährigen beim Training sieht, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Sein Kopf glänzt in Signalfarbe, seine Kommandos bellt er den Schützlingen zu, seine wachen Augen sind weit aufgerissen. Dann gibt es noch den anderen Wegner, den in der Ringecke während des Wettkampfs. Er beugt sich über den Boxer, lässt ihn erst einmal Luft holen. Mundschutz raus, ein Schluck aus der Wasserflasche. Seine Anweisungen kommen ruhig, sie sind präzise. Er behält den Überblick. miro

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