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Sport: Der Handballer will zwar eigentlich nach Berlin, aber sportlich ist im die Stadt zu provinziell. So bleibt es bei einer Stippvisite

Am liebsten würde Stefan Kretzschmar in Berlin Handball spielen. Eltern und Freunde wohnen hier.

Am liebsten würde Stefan Kretzschmar in Berlin Handball spielen. Eltern und Freunde wohnen hier. "Doch leider", sagt Kretzschmar, "ist die Hauptstadt Handball-Provinz." Als er damals bei Blau-Weiß Spandau Edelreservist war, durfte Berlin noch am Bundesliga-Kuchen naschen. Dann zog es Kretzschmar nach Gummersbach, wo er zum Star reifte. Inzwischen hat er in 119 Länderspielen 454 Tore geworfen.

Als Nationalspieler kehrt Kretzschmar zum Supercup in die Heimat zurück. Heute geht es zum Auftakt in der Max-Schmeling-Halle (20 Uhr 30) gegen den Olympiasieger Kroatien. Die Kroaten gewannen gerade in Stendhal ein Testspiel gegen den SC Magdeburg 30:27. Bei dem hat Kretzschmar seinen Vertrag bis 2003 verlängert. Mit dem Handballspielen in Berlin wird es also so bald nichts. Zu übersehen ist Kretzschmar nicht. Mit seinen knallrot gefärbten Haaren, seinen Tätowierungen und Piercings wirkt er auf manche provozierend, auf manche - besonders die jüngeren - anziehend.

Beim heutigen Gegner Kroatien kennt man Kretzschmar bestens. Schließlich stehen mit Sola (Willstätt), Farkas, Mikulic (beide Nettelstedt) und Kljaic (Groß Wallstadt) vier Spieler in der Mannschaft, die in der Bundesliga ihr Geld verdienen. Trainer Zovko steht unter Druck. Er muß bei der kommenden Europameisterschaft im eigenen Land mit seinem Team den letzten freien Platz für Olympia 2000 ergattern. Bei der EM spielt Kroatien übrigens mit Deutschland in einer Gruppe. Den Auftakt machen heute (18 Uhr 30) in der anderen Gruppe Vize-Weltmeister Russland und der frühere Weltmeister Frankreich. Russland auch ohne die bei einem Unfall schwer verletzten Tutschkin und Lawrow als Favorit auf den Turniersieg.

Klaus Rocca

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