zum Hauptinhalt

Sport: Der katalanische Tabubruch Barcelona braucht jeden Euro und denkt erstmals an Trikotwerbung

Madrid. Der Spanier an sich ist stolz.

Madrid. Der Spanier an sich ist stolz. Der Katalane noch viel mehr, und wenn es um Fußball geht, dann schlägt dieser Stolz leicht in Arroganz um. Joan Gaspart, der vor knapp drei Monaten wegen zahlreicher Skandale und vereinsinterner Konflikte als Präsident des FC Barcelona zurücktreten musste, wird wohl als einer der überheblichsten Präsidenten des Klubs in die Geschichte eingehen – und als einer der schlechtesten. So schreibt es zumindest die spanische Tageszeitung „El Mundo“, die auch mit dem Amtsnachfolger Enric Reyna nicht sanfter umgeht.

Bauunternehmer Reyna war unter Gaspart Vizepräsident. Er gilt als sein Amigo, und schon deswegen wird er nach Ansicht vieler die für den Sommer erwarteten Präsidentschaftswahl nicht überstehen. Es sei denn, Barça gewinnt unter ihm die Champions League. Aber damit rechnet in Barcelona niemand ernsthaft. Im Viertelfinale treten die Katalanen am Mittwoch bei Juventus Turin an, und zur Generalprobe gab es am Wochenende eine 0:2-Niederlage beim FC Villareal. Auch finanziell gibt es Probleme, wofür jedoch Gaspart verantwortlich zeichnet. Unter seiner Führung häufte der FC Barcelona 230 Millionen Euro Schulden an. Die finanzielle Not zwingt Gasparts Nachfolger, über einen Tabubruch nachzudenken. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könnte der FC Barcelona in der kommenden Saison sein Trikot zu Werbezwecken an einen Sponsor verkaufen. Allerdings will Reyna nur einen Vertrag unterschreiben, der dem Klub mindestens 12 Millionen Euro jährlich bringt. Das ist auch ein symbolischer Betrag. 12 Millionen Euro – das wäre eine Million Euro mehr, als Real Madrid bekommt. (HB)

Stefanie Müller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false