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Sport: Der Kleine düpiert die Großen

Doch trotz Demirels starkem Auftritt verliert Alba in Barcelona

Barcelona. Die Frage, mit welchem Spieler er in Barcelona das Zimmer teile, bringt den Basketballer John Celestand in Verlegenheit. „Mit, mit …“, sagt der US-Amerikaner und starrt auf den Zettel, auf dem die Statistik des vorangegangenen Europaligaspiels vermerkt ist. Celestand blickt auf den unteren Teil, dort wo die Mannschaft von Alba Berlin aufgeführt ist. Seine Mannschaft. Einen Namen nach dem anderen geht er durch. Plötzlich hat er den Namen seines Mitbewohners entdeckt. „Es war Stefano Garris“, sagt er.

John Celestand ist seit vier Tagen Aufbauspieler bei Alba. „Er konnte uns heute noch nicht viel helfen“, sagte Trainer Emir Mutapcic nach der 74:81-Niederlage im Europaligaspiel beim FC Barcelona. Celestand erzielte in 16 Minuten keinen einzigen Punkt. Ein anderer übernahm den Part als erster Aufbauspieler: Mithat Demirel. Und der deutsche Nationalspieler nutzte die neue Rolle, die er nach der Verletzung von DeJuan Collins erhalten hat, zu seinem besten Spiel in der Europaliga. Frech zog der 1,80 Meter kleine Basketballer gegen den 41 Zentimeter größeren Roberto Duenas oder den 35 Zentimeter größeren Gregor Fucka immer wieder zum Korb. Er war mit 22 Punkten bester Scorer des Spiels. „Mithat war phänomenal“, sagte Barcelonas Trainer Svetislav Pesic. Überhaupt überwogen bei Alba trotz der Niederlage die positiven Aspekte. „Mit etwas Glück hätten wir gewinnen können“, sagte Albas Präsident Dieter Hauert. Auch Mutapcic war zufrieden. „Wir haben lange auf einem Toplevel gespielt.“

Barcelona, das diesmal die Europaliga gewinnen will, machte am Donnerstag nicht den Eindruck eines übermächtigen Gegners. „Das war Basketball, wie ich es nicht mag“, sagte Svetislav Pesic. Er war sauer. Seinem Sohn Marko ging es ähnlich. Albas Flügelspieler hatte in 30 Minuten acht Punkte erzielt. Bei einer Wurfquote von nur 20 Prozent hatte er nur einen von sechs Dreipunktewürfen getroffen. Wieder mal hatte ihn ein Spiel gegen seinen Vater belastet. „Er war übermotiviert“, sagt Mutapcic.

Alba beendete die Hinrunde in der Europaliga mit drei Siegen und vier Niederlagen und hat noch Chancen, die Zwischenrunde zu erreichen. Die ersten fünf Teams und der beste Sechstplatzierte kommen in die Runde der letzten 16. Bevor Alba aber bei Efes Istanbul antritt, kommt am Sonntag in der Bundesliga Rhein Energie Cologne nach Berlin. „Es wird besser werden“, sagt John Celestand. Mindestens die Namen seiner Mitspieler will er bis dahin gelernt haben.

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