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Sport: Der "Krisen-Manager" glaubt noch an den Klassenverbleib

"Krisen-Manager" Felix Magath hat der angeschlagenen Frankfurter Eintracht die Rettung versprochen. "Ich versuche immer, das Maximale aus jeder Mannschaft herauszuholen.

"Krisen-Manager" Felix Magath hat der angeschlagenen Frankfurter Eintracht die Rettung versprochen. "Ich versuche immer, das Maximale aus jeder Mannschaft herauszuholen. Die Tabellensituation ist mit nur elf Punkten sehr schwierig. Aber im Fußball ist alles möglich. Ich bin überzeugt, dass man den Klassenverbleib schaffen kann. Sonst wäre ich nicht hier", verkündete der 46-jährige Fußball-Lehrer mit dem ihm typischen Engagement bei seiner Vorstellung in einem Frankfurter Hotel. Der Ex-Nationalspieler trat beim stark abstiegsbedrohten hessischen Verein die Nachfolge von Jörg Berger an.

Am 8. Mai hatte der als "harter Hund" und "Schleifer" angesehene Coach sein Amt bei Werder Bremen aufgegeben und seither im Wartestand in Hamburg die Bundesliga im Auge behalten. Davor hatte er sich den Ruf des "Feuerwehrmannes" schon mit dem 1. FC Nürnberg erworben, den er als Tabellenletzten in der 2. Liga übernommen und zum Saisonende in die Bundesliga zurückgeführt hatte. Davor sorgte er mit dem Hamburger SV für Furore, den er auf Platz 17 übernahm und später auf Rang fünf bis in den Uefa-Cup führen konnte.

"Den Klassenverbleib schaffen wir nur, wenn alles gut läuft, alle an einem Strang ziehen, alle Kräfte bündeln und keine Querschüsse kommen. Es darf nicht mehr viel schief gehen," zeigte sich Magath angriffslustig wie eh und je. Diese Einschätzung zielte sicher auch auf die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten und Sportlichen Leiter Rolf Heller, der sich nach einwöchiger Suche erst für seinen dritten Wunschkandidaten entschieden hatte. Zuvor hatten ihm Bernd Krauss und Klaus Toppmöller abgesagt.

Mit den Aufräumarbeiten beim stark abstiegsbedrohten Klub kann Magath nur allmählich beginnen. Die Eintracht-Profis sind bis zum 4. Januar im Urlaub. Mit Videos will sich der Coach ein Bild vom Team machen, das er bis auf den reamateurisierten Petr Hubtschew sowie Abwehrspieler Uwe Schneider noch nicht näher kennt. "Ich habe die Mannschaft nur beim 0:1 in Hamburg gesehen. Da machte sie den Eindruck, sich nicht gegen den Abstieg wehren zu wollen", urteilte Magath, der stets Disziplin und Ordnung einfordert und beides als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ansieht. "Ich glaube, in der Mannschaft steckt weit mehr Potenzial, als sie gezeigt hat. Das Team spielt weit unter seinen Möglichkeiten", beschrieb Felix Magath seinen bisherigen Eindruck aus der Distanz. "Wir brauchen mindestens noch 27 Punkte und müssen dabei noch acht von 17 Spielen gewinnen."

Dass der Trainer bis zum Auftakt nach der Winterpause in Unterhaching, gegen Freiburg und in Duisburg noch eine oder gar zwei Verstärkungen holen kann, wollte Präsident Heller nicht ausschließen. "Wenn es machbar ist und solche Spieler auf dem Markt sind, werden wir uns dem nicht verschließen können."

Rainer Fülscher

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