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Sport: Der kurze Weg nach Europa – und zum Job

Wolfsburgs Köstner will im Pokal überzeugen.

Wolfsburg - Lorenz-Günther Köstner will seine Chancen für einen langfristigen Cheftrainer-Job beim VfL Wolfsburg verbessern: mit einem weiteren Sieg. Im DFB-Pokal will er gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt (20.30 Uhr, live bei Sky) ins Achtelfinale einziehen. Über die Nachfolge von Felix Magath als Trainer wird derweil aber viel spekuliert – Bernd Schuster oder Bert van Marwijk sind im Gespräch. Als Sportdirektor ist Christian Nerlinger der prominenteste Kandidat.

Köstner selbst redet seine Ambitionen klein. „Es ist doch klar, dass Bundesligatrainer der geilste Job der Welt ist. Aber ich fordere nichts“, sagte er. Aber auch der bescheidene Köstner hat Fürsprecher. Vize-Boss Stephan Grühsem sagte der „Bild“-Zeitung: „Wenn etwas weiterhin gut läuft – warum denn nicht?“

Noch in dieser Woche will sich Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz mit seinen Kollegen zusammensetzen und Namen diskutieren. Nach Möglichkeit soll zunächst ein Sportdirektor beziehungsweise Manager und erst dann ein Trainer verpflichtet werden. Ziemlich sicher ist, dass Köstner auch am Samstag in der Bundesliga-Partie beim 1. FC Nürnberg auf der VfL-Bank sitzt. Der 60-Jährige, eigentlich für die Reserve-Mannschaft zuständig, hat sich bereits mit dem 4:1-Sieg zum Einstand in Düsseldorf in Stellung gebracht. Das Lob der Spieler über den einfühlsamen „Mr. Lorenz“ – wie ihn der aufgeblühte Spielmacher Diego nannte – werden auch die mächtigen VW-Bosse registriert haben.

Auch erinnerte Köstner, der seit Anfang 2009 im Verein ist, geschickt an die Rückkehr auf die europäische Bühne als das eigentliche Saisonziel. „Das Wichtigste ist, dass wir eine Runde weiterkommen. Denn der Pokal ist der kürzeste Weg nach Europa“, sagte Köstner. Seine Verbundenheit mit dem Klub wurde bei der Pressekonferenz für die Pokalpartie deutlich, als er sich gegen Ende regelrecht in Rage redete. „Vor Jahren hat man den VfL noch respektiert und aus sportlichen Gründen Angst gehabt, hierher zu fahren“, sagte er: „In letzter Zeit hat man über Wolfsburg nur noch gespottet, die hätten da Millionen verbrannt.“ dpa/dapd

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