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Sport: Der mächtige Entmachtete

findet die Kritik an der DFB-Doppelspitze verlogen Erinnert sich noch jemand an den vergangenen Sommer, als die große Revolution im Deutschen Fußball-Bund (DFB) stattfinden sollte? Gerhard Mayer-Vorfelder sollte fortgejagt werden aus seinem Präsidentenamt, weil er in der Bundestrainerfrage versagt hatte und weil er seinen ambulanten Aufgaben nicht mehr nachkam.

findet die Kritik an der DFB-Doppelspitze verlogen Erinnert sich noch jemand an den vergangenen Sommer, als die große Revolution im Deutschen Fußball-Bund (DFB) stattfinden sollte? Gerhard Mayer-Vorfelder sollte fortgejagt werden aus seinem Präsidentenamt, weil er in der Bundestrainerfrage versagt hatte und weil er seinen ambulanten Aufgaben nicht mehr nachkam. Die große Revolution endete in der Doppelspitze. Intern hieß es damals aus dem DFB, trotz des faulen Kompromisses sei Mayer-Vorfelder faktisch entmachtet und isoliert, er dürfe nur noch repräsentieren.

Interessant ist nun, dass ein angeblich entmachteter Präsident so mächtig viel falsch machen kann, dass man ihn am liebsten schon wieder entmachten will. Mayer-Vorfelder trage nichts zur Aufklärung des Manipulationsskandals bei, er rede Unsinn, wie beispielsweise in der ARD-Sendung „Christiansen“, er sei nie zu erreichen und nehme nur repräsentative Aufgaben wahr. Das ist der Kern der aktuellen Kritik. Ist das nicht komisch?

Jeder im deutschen Fußball wusste, dass diese Doppelspitze nicht funktionieren würde. Aber gewählt worden ist sie doch. Dass sich jetzt Franz Beckenbauer hinstellt und darüber klagt, ist verlogen. Und Theo Zwanziger ist sich nicht zu schade, öffentlich zu beteuern, er hoffe, dass die Doppelspitze bis zur Weltmeisterschaft 2006 halte. Natürlich hält sie, weil sie halten soll – weil es nun mal so vereinbart ist.

Es ist ja richtig, dass Mayer-Vorfelder nicht hilfreich ist im ambulanten Geschäft, und man sieht ihm an, dass er darunter leidet, nicht mehr viel zu sagen zu haben. Das Bedürfnis seiner Gegner aber, ihn öffentlich abzuwatschen wie einen Schuljungen, zeigt nur, wie überfordert man im DFB mit dieser Personalie ist. Immerhin taugt der Präsident ja zum Sündenbock. Bestimmt noch bis 2006.

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