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Sport: Der Neuanfang nach dem Neuanfang

Rainer Schüttler scheidet bei den Australian Open in der ersten Runde aus

Melbourne - Je länger sich Rainer Schüttler quälte, desto mehr wurde die Rod-Laver-Arena zum größten Krankenzimmer Melbournes. Der stark schwitzende Deutsche musste in seinem Erstrundenmatch bei den Australian Open dreimal das Hemd wechseln, trotz mäßiger Wärme literweise trinken, sich die Oberschenkel mit Salbe einreiben lassen und Kopfschmerzen ertragen. Selbst in den Fingern machten sich Ansätze von Krämpfen bemerkbar. Sein tapferer Einsatz wurde nicht belohnt. 4:6, 6:2, 3:6, 2:6 unterlag Schüttler dem Vorjahresfinalisten Marcos Baghdatis. „Ich hatte mir eine gute Chance ausgerechnet. Er hat viel Druck, weil er viele Punkte verteidigen muss. Ich kenne das“, sagte Schüttler, der 2003 selbst noch in Melbourne im Finale gestanden hat und seitdem einen dramatischen Absturz erlebt hat. Die Grippe machte die Hoffnung auf einen Neuanfang nun zunichte. „So etwas ist ein Rückschritt, eine Enttäuschung. Ich muss wieder von vorn anfangen. Aber nach den vergangenen zwei Jahren macht so ein Knüppel auch nichts mehr aus“, sagte Schüttler, der inzwischen nur noch Nummer 100 der Welt ist.

Das gesundheitliche Pech des Deutschen rührte auch das Herz seines Gegners. „Ich hoffe, dass es Rainer besser geht. Er hat mir gesagt, dass er drei Tage lang nicht gut geschlafen hat“, sagte Baghdatis. Für Schüttler war das nur ein schwacher Trost. Gesund hätte er den nervösen Baghdatis vielleicht schlagen können. Zweieinhalb Sätze lang blitzten Momente einstiger Klasse auf. Trotzdem stehen nach dem Erstrunden-Aus in Chennai schon wieder zwei ErstrundenNiederlagen auf dem Konto von Schüttler, dem im vorigen Jahr das Pfeiffer’sche Drüsenfieber zugesetzt hatte.

Pech hatte in Melbourne Benjamin Becker, der sich mit dem Russen Marat Safin einen großen Kampf lieferte und sich erst nach fünf Sätzen geschlagen geben musste. Ausgeschieden sind auch Björn Phau, Simon Greul und Sandra Klösel. Nur Martina Müller und Julia Schruff konnten sich von den deutschen Startern für die zweite Runde qualifizieren. dpa

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