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Sport: Der olympische Frieden

Olympia und Karneval sei Dank: Die Berlin Capitals haben ein paar Tage Ruhe. Die Deutsche Eishockey-Liga hat bislang nicht auf den Insolvenzantrag reagiert, den der inzwischen abgetretene Geschäftsführer der Capitals am Mittwoch gestellt hatte.

Olympia und Karneval sei Dank: Die Berlin Capitals haben ein paar Tage Ruhe. Die Deutsche Eishockey-Liga hat bislang nicht auf den Insolvenzantrag reagiert, den der inzwischen abgetretene Geschäftsführer der Capitals am Mittwoch gestellt hatte. Das Büro der DEL in Köln ist verwaist, wie es sich in der närrischen Zeit gehört. Die Liga pausiert ohnehin zwei Wochen wegen der Olympischen Spiele.

Doch die Ruhe ist trügerisch. Denn Wilfried Fabel, Präsident der Krefeld Pinguine und Aufsichtsratsmitglied der DEL, grollt: "Es kann nicht sein, dass Klubs wie die Moskitos Essen oder Berlin Capitals der DEL den Ruf einer Pleiteliga bescheren." Am 4. März tagt der Aufsichtsrat der DEL. Dann steht laut Fabel eine "Sonderprüfung des Falles Capitals" auf der Tagesordnung. Egon Banghard, Hauptgesellschafter der Capitals, werde dann auf jeden Fall zur Kasse gebeten. Denn Banghard hat gegenüber der DEL eine so genannte Patronatserklärung für die Capitals abgegeben - Höhe 2,5 Millionen Mark. An der Liquidität Banghards gibt es aber Zweifel - wohl auch bei Fabel. "Das war das letzte Mal, dass wir eine Patronatserklärung akzeptiert haben", sagt Fabel. "Künftig akzeptieren wir nur noch Bankbürgschaften."

In Berlin wurde derweil Altbekanntes aufgetischt. Einmal mehr kam aus Kreisen von Banghard die Kunde, dass Spieler und Mitarbeiter bald mit ihren ausstehenden Gehältern rechnen dürfen. Ein neuer Retter aus Dingsda, eine Bank in Kleve, soll Banghard einen Kredit über 600 000 Euro gewährt haben. Derweil soll der neue Chef der Capitals von der Kanzlei Kühnel und Partner kommen. Erst einmal werde eine vorläufige Insolvenzverwaltung eingesetzt, sagte gestern einer der Anwälte der Kanzlei. Dann müsse man feststellen, ob Zahlungen an die GmbH zu erwarten sind.

Das haben die Fans alles schon so oft gehört. Und eines ist klar: Schon am 22. März droht den Capitals Ungemach, wenn die DEL wieder loslegt. Sollte der Klub nicht für Kosten aufkommen, die durch Spiele nun einmal entstehen, ist das das Ende des olympischen Friedens: Das sofortige Aus.

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