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Rübergemacht. Christian Ahlmann war Dritter in der Qualifikation. Foto: ddp

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Sport: Der Parcours ist der Star

Hamburgs Derby bietet berühmte Hindernisse

Hamburg ist ein Leuchtturm. Jedenfalls, was den internationalen Springsport angeht. Für die Veranstalter ist das Spring- und Dressurderby in der Hansestadt eine feste, verlässliche Burg. An diesem Wochenende findet in Klein Flottbeck zum 81. Male der Klassiker auf dem 1200 Meter langen Parcours mit den weltberühmten Naturhindernissen statt – er ist der eigentliche Star des Turniers. Die 17 Herausforderungen, die Reiter und Pferd am Sonntag bewältigen müssen, haben so schöne Namen wie Eisenbahnschranken, Koppelgatter, Feldsteinmauer, Holsteiner Wegesprünge, Großer Wall oder Pulvermanns Grab.

In den vergangenen drei Jahren haben mit André Thieme (2007, 2008) und Thomas Kleis (2009) jeweils Mecklenburger gewonnen – angesichts des Status, den das Reiten im Osten Deutschlands hat, ist das eine kleine Sensation. Sie sind neben dem Briten Guy Williams, der zuvor beide Qualifikationen für das namensgebende Springen gewann, auch diesmal die Favoriten unter den 40 Startern.

Sorgen um die Resonanz der Zuschauer muss sich Turnierleiter Volker Wulff eigener Aussage nach nicht machen. Hamburg gelte als Selbstläufer. Als im Vorjahr die nacholympischen Debatten um Doping und unerlaubte Medikationen den Pferdesport in Misskredit brachten, kamen 70 000 in den Derbypark – ein neuer Rekord. „Diesmal werden wir diese Zahl wieder erreichen, trotz des nur mittelprächtigen Wetters“, sagt Wulff zufrieden.

Die Nachwirkungen der Negativschlagzeilen seien gering, versichert Wulff. Die Doping-Vorwürfe von und an Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum (beide Springen) oder Isabell Werth (Dressur) hatten den deutschen Reitsport öffentlich in Frage gestellt. Inzwischen sei die Szene beruhigt, sagt Wulff, alle reiten wieder. „Vielleicht war solch ein Cut mal wichtig, damit vorhandene Defizite im Reglement aufgearbeitet werden“, sagt Wulff. Die Veranstalter hätten das von Beginn an eingefordert. Dank der strengeren Kontrollen „darf und muss man einfach davon ausgehen, dass es fairer und sauberer zugeht als zuvor“.

Auch Breido Graf zu Rantzau aus Breitenburg, der Präsident des nationalen Reitsportverbandes FN, sieht die Seinen „auf dem richtigen Weg“. Das Publikum habe dafür „feine Sensoren“ – und das Hamburger ganz besonders.

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