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Sport: Der Pressluft nicht gewachsen Der Boxer Jürgen Brähmer verliert WM-Kampf klar

Rostock - In der zwölften und letzten Runde wackelte er bedrohlich, fiel aber nicht. Was sich wie ein Erfolg anhört, war in Wirklichkeit eine ganz bittere Niederlage für Jürgen Brähmer.

Rostock - In der zwölften und letzten Runde wackelte er bedrohlich, fiel aber nicht. Was sich wie ein Erfolg anhört, war in Wirklichkeit eine ganz bittere Niederlage für Jürgen Brähmer. Eigentlich wollte der 30 Jahre alte Halbschwergewichtler Weltmeister werden und sich in die Reihe berühmter Vorgänger wie Henry Maske, Dariusz Michalczewski und Graziano Rocchigiani stellen. Doch bei seiner ersten WM-Chance unterlag der Stralsunder dem WBA-Weltmeister Hugo Hernan Garay aus Argentinien in Rostock einstimmig nach Punkten. Trotz dieses Rückschlags hielt Brähmer, der zweimal eine Gefängnisstrafe hat absitzen müssen, an seinem Vorhaben fest: „Ich will Weltmeister werden. Davon bringt mich keiner ab.“

Bis auf den WM-Thron ist es für den Rechtsausleger, der erst seinen zweiten Kampf in dieser Gewichtsklasse absolvierte, wohl noch ein langer Weg. „Im Halbschwergewicht fliegen ganz andere Brocken durch die Luft als im Supermittelgewicht“, sagte Brähmers Promoter Klaus-Peter Kohl nach der Niederlage. „Jürgen muss in der Gewichtsklasse stabiler werden. Nach dem, was ich heute jedoch schon gesehen habe, bin ich mir sicherer denn je, dass er Weltmeister wird.“ Damit machte Promoter Kohl klar, dass er auch in Zukunft auf Brähmer setzen wird: „Er braucht nach diesem schweren Kampf aber erst einmal eine längere Pause.“

Im Ring musste er viel Lehrgeld bezahlen. Der Weltmeister bearbeitete den gelernten Schweißer wie ein Presslufthammer. Immer wieder schlug der Argentinier blitzschnell zu. Brähmers Trainer Michael Timm sagte: „Garay hat unsere taktische Linie zerstört und Jürgen seinen Stil aufgedrückt.“

Mit angeschwollenen Jochbeinknochen und vielen Blessuren im Gesicht verließ der unterlegene Herausforderer die ausverkaufte Stadthalle Rostock. Es war die zweite Niederlage in seinem 33. Profikampf. „Ich bin motivierter als vor dem Kampf. Ich habe gesehen, dass ich noch viel Luft nach oben habe“, sagte Brähmer: „Ich werde wiederkommen.“ Tsp/dpa

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