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Ganz in Weiß. Nach der Saison wird Dante in anderen Trikots auflaufen. Foto: dapd

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Sport: Der Preuße aus Brasilien geht zu den Bayern Nach Reus verlässt auch Dante Mönchengladbach

Den Ausklang seiner Karriere hat sich Dante Bonfim Costa Santos schon in bunten Farben ausgemalt. „Mein Traum ist es, am Ende noch ein, zwei Jahre in Brasilien zu spielen.

Den Ausklang seiner Karriere hat sich Dante Bonfim Costa Santos schon in bunten Farben ausgemalt. „Mein Traum ist es, am Ende noch ein, zwei Jahre in Brasilien zu spielen. Nur ein bisschen – und meine ganze Familie kommt ins Stadion, um zuzuschauen“, erzählt der Abwehrchef von Borussia Mönchengladbach, dem Überraschungsdritten der Fußball-Bundesliga. Vor ihm liegt sein Handy – und mit einem sanften Schubser gegen das Mobiltelefon schiebt Dante auch die schönen Zukunftsgedanken beiseite.

„Ich spiele hier auf hohem Niveau, da kann ich nicht einfach nach Brasilien gehen“, sagt der 28-Jährige, der sein Credo als Fußballer so formuliert: „Alles geben – bis ich sage: ‚Ich hab’ keine Kraft mehr, ich kann nicht mehr.’“ Und weil momentan besonders viel Willenskraft in ihm schlummert, geht es für den ehrgeizigen Südamerikaner im Sommer auf der Karriereleiter noch ein Stück nach oben. Zum FC Bayern München.

Bisher dementieren das alle Beteiligten zwar noch, nach Informationen des Tagesspiegels steht der Wechsel aber bereits fest. Nach den Dortmundern (Reus) und Schalkern (Neustädter) kauft auch der dritte Großklub dem Emporkömmling aus Mönchengladbach einen Schlüsselspieler weg. 4,6 Millionen Euro beträgt die festgeschriebene Ablösesumme. Für die Bayern ein Schnäppchen. Und für Dante die Gewissheit, bei der Verwirklichung seines großen Traums – einen Platz im brasilianischen Nationalteam bei der Heim-WM 2014 zu ergattern – wirklich alles versucht zu haben.

Denn Dante, der einst bekannte, Brasilianer sei er nur im Urlaub, lässt Chancen nur höchst ungern verstreichen. Aufgewachsen ist er mit zwei Brüdern und einer Schwester bei der Mutter. Weil der Vater die Familie früh verließ. „Als wir klein waren, hatten wir es nicht so einfach. Und auch in Brasilien ist es manchmal nicht einfach“, erzählt Dante, der schon mit 20 nach Europa kam. Als Kind kickte er nach der Schule immer bis zum frühen Sonnenuntergang an Salvadors Strand Ondina – und erzählt nun: „Für mich war klar: Wenn es eine Möglichkeit gibt, nach Europa zu gehen, muss ich sofort da hin.“

Mitten auf dem alten Kontinent wartet er nun sehnsüchtig auf einen Anruf von Brasiliens Nationaltrainer Mano Menezes – und macht dabei aus seiner wachsenden Unruhe kein Geheimnis. „Klar denke ich immer ein bisschen daran, was passieren könnte“, gesteht er. Doch dann kommt wieder der Preuße in ihm zum Zug: „Ich muss den Kopf oben behalten und hart arbeiten, um mein Ziel zu erreichen.“

Bislang rufen nur Journalisten aus der Heimat an, um sich nach dem Stand in Sachen Seleçao zu erkundigen. „Es werden schon viele Spiele von Mönchengladbach im brasilianischen Fernsehen gezeigt. Und wenn wir gegen Dortmund oder München spielen, hat das auch ein hohes Niveau“, sagt Dante. „Aber wenn du in der Champions League gegen Manchester oder Barcelona spielst, ist das schon noch mal etwas anderes.“ Weil die Chancen auf solche Duelle mit den Bayern auf Dauer wahrscheinlicher sind als mit Gladbach, wechselt Dante nach dieser Saison nach München. Mit Lille und Lüttich hat er schon mal in der Champions League gespielt. „Champions League ist immer geil“, findet er seitdem – „egal mit wem.“

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