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Sport: Der Rausch ist vorbei, nun sind Berger und Ehrmantraut im Gespräch

Jörg Berger oder Horst Ehrmantraut soll den 1. FC Nürnberg nach der Trennung von Trainer Friedel Rausch zurück in die Fußball-Bundesliga führen.

Jörg Berger oder Horst Ehrmantraut soll den 1. FC Nürnberg nach der Trennung von Trainer Friedel Rausch zurück in die Fußball-Bundesliga führen. "Das sind beides geeignete Kandidaten, insbesondere Berger", sagte "Club"-Präsident Michael A. Roth. Am Tag zuvor hatte hatte sich der Zweitligist angesichts der Kluft zwischen dem von Roth erhobenen Anspruch vom Wiederaufstieg und der sportlichen Wirklichkeit in "beiderseitigem Einvernehmen" von Rausch getrennt. Der 59-Jährige hatte noch einen Vertrag bis Saisonende.

Roth, der zum siebten Mal seit seinem Amtsantritt im Oktober 1994 einen Trainer entließ und am liebsten Lorenz-Günther Köstner (SpVgg Unterhaching) verpflichten würde, will sich mit der Suche nach dem neuen Mann "Zeit lassen". Zeitgleich möchte der 64 Jahre alte "Club"-Boss in Edgar Geenen, der gerade beim Bundesligisten 1860 München wegen seiner Affäre mit Angela Häßler "entsorgt" worden war, einen Manager gewinnen: "Wir wollen Geenen." Geenen, am Donnerstag mit Roth verabredet, ist nicht abgeneigt: "Aber erst einmal hat der Verein aktuelle Probleme zu lösen."

Das Problem des Bundesliga-Absteigers könnte sich allerdings schnell lösen. "Ja, sie haben sich gemeldet", bestätigte Berger. Er war im Dezember 1999 bei Eintracht Frankfurt entlassen worden. Ein Jahr zuvor hatten sich die Hessen von Horst Ehrmantraut getrennt, der nun in Nürnbergs ebenfalls gute Karten besitzt. Aus dem Rennen scheint dagegen der frühere Bielefelder und Bochumer Trainer Ernst Middendorp, der zuletzt im Januar von Roth als Sportdirektor auserkoren war: "Wir haben die Sache Middendorp ganz hinten angestellt", so Roth.

Vorerst soll Assistent Thomas Brunner die "Club"-Mannschaft trainieren, die sich mit dem 1:2 bei Waldhof Mannheim und dem 1:1 am Freitag gegen die Offenbacher Kickers einen Fehlstart in die Rückrunde leistete. Zwölf Stunden nach der zweiten Blamage musste Rausch gehen - angeblich gegen eine Abfindung von 250 000 Mark. Die Trennung kam angesichts der Gefahr, den sofortigen Wiederaufstieg zu verpassen, nicht mehr überraschend. Auch Rausch wusste das: "Die Trennung hat sich abgezeichnet. Wir haben einfach zu viele Punkte verschenkt."

Den vorzeitigen Abgang eine Woche vor seinem 60. Geburtstag hatte sich Rausch, der nach seiner Amtsübernahme im Dezember 1998 den Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindern konnte, allerdings auch selbst zuzuschreiben. Von Roth, der einen 35-Millionen-Etat für die Zweite Liga bereitgestellt hatte, bekam er nahezu freie Hand bei der Zusammenstellung des Kaders. Außerdem gestatte ihm der Präsident Nachkäufe während der Saison und für die Rückrunde. Überzeugen konnte seine Mannschaft, nach der Hinrunde immerhin noch auf Rang drei und damit einem Aufstiegsrang platziert, aber nie. "Ich habe doch gemerkt, dass die Zweite Liga nichts für mich ist", räumte Rausch dann nach seinem Abgang vom Valznerweiher ein.

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