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Sport: Der Schwung der ersten Spiele Alba bleibt trotz guten Saisonstarts vorsichtig

Berlin - Die schwierigste Aufgabe des Abends erwartete die Basketballer von Alba Berlin nach dem Spiel gegen die Skyliners Frankfurt. Zuvor hatten sie nämlich alles so leicht aussehen lassen gegen den deutschen Vizemeister.

Berlin - Die schwierigste Aufgabe des Abends erwartete die Basketballer von Alba Berlin nach dem Spiel gegen die Skyliners Frankfurt. Zuvor hatten sie nämlich alles so leicht aussehen lassen gegen den deutschen Vizemeister. 111:81 gewannen sie am Mittwochabend gegen überfordert wirkende Frankfurter und übernahmen die alleinige Tabellenführung in der Bundesliga. „Das war schon ganz gut, aber wir können es noch besser“, sagte der neue Spielmacher Hollis Price, der sehr stark spielte (21 Punkte, 6 Rebounds).

„Wir sind nicht euphorisch, weil Frankfurt ohne vier Leistungsträger gespielt hat“, sagte Trainer Henrik Rödl. Einer der vier war Nationalspieler Pascal Roller, der sich im zweiten Viertel einen Bänderriss im Sprunggelenk zuzog und sechs Wochen ausfällt. Sie waren bei Alba sehr bemüht, keine großen Erwartungen aufkommen zu lassen, nach dieser beeindruckenden Demonstration der eigenen Stärke. Warum Rödl so nüchtern wirkte? „Sorry, ich spare meine Emotionen für große Aufgaben. Es ist erst der dritte Spieltag.“

Vielleicht hatte Rödl auch die vergangene Saison im Hinterkopf, denn auch damals spielten die Berliner zu Saisonbeginn stark, gewannen vier der ersten fünf Spiele. Trotzdem verpassten sie all ihre Saisonziele, schieden im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft und in der Vorrunde des Uleb-Cups aus. „In diesem Jahr spielen wir einen anderen Basketball. Aggressivität und Speed sind die Basis“, sagte Vizepräsident Marco Baldi. Doch was müssen die Berliner tun, damit sie das hohe Niveau und den Schwung der ersten Spiele die gesamte Spielzeit über halten? „Wir dürfen nicht jetzt schon über die Meisterschaft im Juni nachdenken“, sagte Baldi. In der abgelaufenen Spielzeit hätten unglückliche Umstände eine Rolle gespielt. „Es sind Dinge passiert, die wir nicht beeinflussen konnten. Eine Grippewelle hat uns aus der Bahn geworfen, ein Dopingfall kam dazu.“

Ähnliches kann natürlich wieder passieren. „Es wird Rückschläge geben und erst danach werden wir sehen, wie stabil diese Mannschaft ist“, sagte Baldi. Es scheint aber ein Vorteil des aktuellen Teams gegenüber dem der vergangenen Spielzeit zu sein, dass die Last im Angriff besser verteilt ist: Gegen Frankfurt trafen mit Mike Penberthy, Hollis Price, Demond Greene, Jovo Stanojevic und Matej Mamic fünf Spieler zweistellig. „Dass wir in diesem Spiel so durchgepowert haben, lag auch daran, dass es Frankfurt war“, sagte Baldi. Gegen die Hessen war Alba im Juni im Halbfinale gescheitert. Ein wenig Pathos konnte sich der Vizepräsident von Alba nach dem hohen Sieg dann aber doch nicht verkneifen: „Derart überzeugende Siege von uns habe ich in den letzten Jahren vielleicht zwei oder drei Mal gesehen.“

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