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Sport: Der Skandalspieler versucht bei Schalke 04 den Neuanfang

Der Buhmann kämpft gegen seinen schlechten Ruf - und um seine letzte Chance. Thorsten Legat, wegen der Rassismus-Affäre beim VfB Stuttgart gefeuert, versucht bei Schalke 04 einen Neuanfang.

Der Buhmann kämpft gegen seinen schlechten Ruf - und um seine letzte Chance. Thorsten Legat, wegen der Rassismus-Affäre beim VfB Stuttgart gefeuert, versucht bei Schalke 04 einen Neuanfang. "Ich will zeigen, wer der wahre Legat ist", sagt der 31-Jährige. "Das hier ist meine letzte Chance."

Legats Aussetzer sind zu Genüge bekannt. Da ist der angebliche Überfall auf seine Familie in einem Frankfurter Parkhaus, der nie nachgewiesen wurde. Die Prügelei in der Silvesternacht 1996/97 mit einem Nachbarn, die er zunächst vehement abstritt und später doch zugab. Und dann die "Stuttgarter Affäre": Im Kraftraum beschriftete er ein Poster, das seinen schwarzen Mitspieler Pablo Thiam mit einer Trinkflasche zeigt, mit dem Wort "Negersaft". "Ich habe Mist gebaut, das war ein Ausrutscher, und ich habe mich dafür entschuldigt", sagt Legat.

Bei den Schalker Fans löste seine Verpflichtung Entsetzen aus. Bei der Fan-Initiative "Schalker gegen Rassismus" liefen die Telefone heiß. Zumal der Mittelfeldspieler, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren nur 17 Minuten auf dem Platz stand, den nach Duisburg abgewanderten Publikumsliebling Mike Büskens ersetzen soll. "Ich will die Fans überzeugen", sagt Legat, der einen "stark leistungsbezogenen Vertrag bis zum Saisonende" unterschrieb. Bei seinen ersten Auftritten am Parkstadion suchte Legat demonstrativ die Nähe zu Gerald Asamoah. Der gebürtige Ghanaer hatte ihn mit den Worten begrüßt: "Hey Alter, hier musst du aufpassen!" Zum Training fuhren die beiden gemeinsam. "Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden", sagt Asamoah: "Ich glaube nicht, dass er ein Rassist ist."

Doch mit diesem Vorwurf hat Legat, der für Bochum, Bremen, Frankfurt und Stuttgart 239 Bundesligaspiele absolvierte, zu kämpfen. Und die Schalker Fans werden ihn damit konfrontieren: Vor einer der nächsten Trainingseinheiten soll ihm ein T-Shirt mit dem Logo "Schalker gegen Rassismus" überreicht werden.

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