zum Hauptinhalt

Sport: Der Spieler, der nicht hätte spielen dürfen Brasilien trauert um den Fußballer Serginho

Sao Paulo – Der brasilianische Fußballverband trauert drei Tage, die Offiziellen weisen jede Schuld von sich und die Familie versteht nicht, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Gestern wurde der brasilianische Fußballprofi Serginho, der am Mittwoch bei einem Ligaspiel seines Klubs Sao Caetano beim FC Sao Paulo auf dem Platz zusammengebrochen und kurz darauf verstorben war, beerdigt.

Sao Paulo – Der brasilianische Fußballverband trauert drei Tage, die Offiziellen weisen jede Schuld von sich und die Familie versteht nicht, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Gestern wurde der brasilianische Fußballprofi Serginho, der am Mittwoch bei einem Ligaspiel seines Klubs Sao Caetano beim FC Sao Paulo auf dem Platz zusammengebrochen und kurz darauf verstorben war, beerdigt.

In Brasilien wird weiter darüber diskutiert, ob Serginho nicht doch hätte gerettet werden können. Und darüber, ob er mit seiner bekannten Herzerkrankung überhaupt hätte spielen dürfen. Der 30jährige Verteidiger hatte ein erweitertes Herz und Herzrhythmusstörungen. „Die Ärzte sagten ihm, dass zu 99 Prozent nichts passieren könne“, sagte Serginhos Mannschaftskollege Silvio Luiz. Serginho soll angeblich eine Erklärung unterschrieben haben, nach der er auf eigenes Risiko spielte. Die Existenz einer solchen Erklärung wird von Serginhos Witwe aber bestritten: „Er hätte nie gespielt, wenn er das Risiko gekannt hätte.“

Die Klubverantwortlichen und auch die Ärzte werden in den Medien hart kritisiert. Vor der Klinik, in der die Ärzte die Wiederbelebungsversuche an dem zusammengebrochen Profi nach 45 Minuten eingestellt hatten, standen Hunderte von trauernden Fans.

Die Verantwortlichen des gastgebenden FC Sao Paulo wiesen Kritik an den angeblich zu spät eingeleiteten Rettungsmaßnahmen zurück. Serginho sei bereits drei Minuten nach seinem plötzlichen Zusammenbruch mit einem Notfall-Defibrilator wiederbelebt worden. In der Kritik stehen aber vor allem die Verantwortlichen von Serginhos Klub Caetano. Ihnen wird Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, weil sie Serginho nach Meinung einiger Ärzte, Trainer und Spieler nicht hätten spielen lassen dürfen und vor sich selbst hätten schützen müssen.

Die Diskussionen gehen sogar noch tiefer. Serginhos Tod ist Anlass für die brasilianische Öffentlichkeit, sich grundsätzlich mit der angeblichen Überbelastung der Spieler und dem Profitdenken im Profifußball auseinander zu setzen. Tsp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false