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Sport: Der Sport ist grün

Früher wollte das Internationale Olympische Komitee einmal allen Ernstes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden. Das war unter Präsident Juan Antonio Samaranch.

Früher wollte das Internationale Olympische Komitee einmal allen Ernstes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden. Das war unter Präsident Juan Antonio Samaranch. Der Olympische Friede hat es zwar zum geflügelten Wort gebracht, aber ein Krieg ist noch nicht beendet worden, weil es der Sport so wollte. Inzwischen nimmt sich das IOC nicht mehr ganz so wichtig, als sei es die Uno selbst. Die Olympier wollen nun nur noch das verändern, was sie auch beeinflussen können. Wenn es auch kein Nobelpreis ist, so ist das Komitee dafür gestern dennoch besonders geehrt worden. Präsident Jacques Rogge und das IOC dürfen sich nun „Champions of the Earth“ nennen.

Bekommen hat das IOC diesen Preis, weil es seinen Einfluss auf einem ganz anderen Gebiet genutzt hat: dem Umweltschutz. So sieht es jedenfalls der Preisverleiher, das UN-Umweltprogramm Unep. Während bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville noch ein Berghang für den Sport gesprengt wurde, fordert das IOC inzwischen von den austragenden Städten, dass sie ein „grünes Vermächtnis“ hinterlassen.

Dass es der Auszeichnung auch würdig ist, schien das Komitee jetzt noch einmal bestätigen zu wollen. Die IOC-Inspektoren für die Sommerspiele 2008 gaben Ausrichter Peking durchweg gute Noten – nur beim Umweltschutz forderten sie Nachbesserungen. Die Luft sei zu schlecht, der Verkehr müsse reduziert werden. Wenn auch nicht mit Friedensverhandlungen, so kann die olympische Bewegung wenigstens auf einem anderem Weg die Welt ein kleines bisschen retten.

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