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Sport: Der Streit macht Pause

Klinsmann und der DFB vertagen Quartierfrage

München - Theo Zwanziger, der künftige DFB-Präsident, hat am Wochenende einen wichtigen Termin: Er ist zum 60. Geburtstag eines Freundes eingeladen, deshalb wird er nicht mit der Delegation des Deutschen Fußball-Bundes zum Länderspiel nach Teheran fliegen. Die Reise wäre ein guter Anlass gewesen, mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann über den Streit um das Quartier während der WM 2006 zu reden. Zwanziger und Klinsmann sind die Hauptfiguren in dieser Debatte, ein klärendes Gespräch zwischen ihnen hat es bisher nicht gegeben. Gestern immerhin einigten sich beide Seiten auf ein vorläufiges Ende der öffentlich ausgetragenen Debatte: Bis zum Bundestag des DFB am 22. und 23. Oktober, bei dem Zwanziger zum Präsidenten gewählt werden soll, soll es keine weiteren Äußerungen zu diesem Thema geben.

Der Verband hat schon vor mehr als zwei Jahren mit Bayer Leverkusen eine Vereinbarung getroffen, dass die Nationalmannschaft während der WM 2006 in der Bayarena trainiert. Der Chemiekonzern hatte die WM-Bewerbung des DFB finanziell unterstützt, zudem hatte der Verein seinen Sportdirektor Rudi Völler für den Posten des Teamchefs freigestellt. Klinsmann hat sich gegen Leverkusen ausgesprochen. Er besteht auf dem Entscheidungsrecht in sportlichen Fragen, das er sich vertraglich hat zusichern lassen.

„Das war ein anderer Zeitabschnitt“, sagte Klinsmann gestern über die Vereinbarung mit Bayer. „Aber ich habe Verständnis dafür, wie der DFB versucht, Brücken zu bauen.“ Der Bundestrainer will „in aller Ruhe, ohne Stress, entscheiden“. Klinsmann widersprach zudem Meldungen, dass die Nationalmannschaft während der WM in Herzogenaurach, dem Sitz des Ausrüsters Adidas, logieren werde: „Es gibt noch keine Vollzugsabsichten.“ Die sportliche Leitung wolle sich erst einmal umschauen und ein Feedback des Teams einholen. Danach werde man mit der DFB-Führung sprechen – „wenn sich mal die Zeit ergibt“.

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