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Sport: Der überforderte Meister

Die Eisbären verlieren auch gegen Hannover

Berlin – Der gestrige Tag im Sportforum Hohenschönhausen war ein meisterlicher – jedenfalls an den Worten des Stadionsprechers der Eisbären gemessen. Er begrüßte vor dem Spiel der Berliner gegen die Hannover Scorpions die „Meisterfans“, den „Meistertrainer“ und die „Meistermannschaft“. Alles „Meister“ bei den Eisbären also? Nicht so ganz, dazu hat sich der Klub aus der Deutschen Eishockey- Liga in dieser Saison bislang zu dürftig präsentiert. Gestern gab es schon die sechste Niederlage im elften Spiel, die Eisbären verloren vor 4100 Zuschauern gegen die Scorpions 4:5 (2:0, 0:2, 2:3).

Kevin Gaudet hatte sich anscheinend vom „Meisterfieber“ im Sportforum anstecken lassen. Denn die Einschätzung des Hannoveraner Trainers nach dem Spiel verblüffte. „Wow“, habe er gedacht als er den Eisbären im ersten Drittel zugeschaut habe. „Die haben perfekt gespielt. Schnell und aggressiv, man sah, warum sie Meister geworden sind.“ Das sah man gestern eher nicht, in der Tat haben die Eisbären ein Abwehrproblem: Sie haben bislang in der Liga zwar die meisten Tore erzielt (40), aber auch die meisten Tore (43) kassiert – kein Beleg für glänzende Torhüterleistungen. Gestern spielten die Eisbären zwar ein Drittel lang passabel und führten auch nach Toren von Micki Dupont und André Rankel. Doch dann waren die beiden 19 Jahre alten Torhüter Daniar Dschunussow und Youri Ziffzer, der im letzten Abschnitt kam, überfordert. Dschunussow leitete mit einem Patzer die Wende ein: Green erzielte das Anschlusstor, wenig später traf Goc zum 2:2.

Immerhin gingen die Eisbären nach 43 Minuten durch Richard Mueller wieder in Führung. Ziffzer leistete sich aber nur eine Minute später einen Fehler, den Goulla zum 3:3 nutzte. Kontertore durch Green und Morczinietz folgten, und die vierte Berliner Niederlage in Serie war besiegelt, daran änderte auch das Tor zum 4:5 durch Beaufait nach 51 Minuten nichts. Die Fans der Scorpions sangen da schon längst: „Ihr wollt Deutscher Meister sein?“ Die Eisbären sind es ja schon – und wollen es wieder werden. Spielen sie aber noch häufiger so wie zuletzt, dann werden es die Berliner schwer haben, dieses Ziel zu erreichen.

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