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Sport: Der Unterschied schwimmt im Tor

Spandaus Keeper sichert seinem Wasserball-Team das Final four

Berlin (heit). Nicht einmal mehr Peter Röhle flog im hohen Bogen ins Wasser. Zu fertig waren die Spieler der Wasserfreunde Spandau 04, um das hart erkämpfte 6:4 (1:1, 1:1, 3:1, 1:1) gegen Partizan Belgrad auf diese Weise zu feiern. Zu sehr wusste aber auch der Trainer des deutschen WasserballRekordmeisters, dass sein Team in der Schöneberger Schwimmhalle lange um einen Platz im Final four der Champions League bangen musste. „Mit einer Weltklasseleistung hat Alexander Tchigir uns nach Genua gebracht“, sagte Röhle abgespannt und erleichtert zugleich. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass Pro Recco Genua gegen Barcelona 11:10 gewonnen hatte, und die Spandauer damit ohnehin am 16. und 17. Mai das Halbfinale gegen Honved Budapest bestritten hätten. Spandaus Manager Sven-Uwe Dettmann erfuhr von seinem genuesischen Kollegen Daniele Cuci, wie knapp sich die Final-four-Gastgeber durchsetzen konnten. Die Spanier vergaben viele Chancen. Was wäre gewesen wenn?

„Wir mussten einfach gegen Belgrad gewinnen. Aber wir waren erstmals die Favoriten. Das haben wir alle gespürt – den Druck, die Nervosität“, bestätigte Marc Politze, was über den gesamten Spielverlauf hinweg zu beobachten war. Dann strahlte er doch noch und verwies auf seinen Wechsel vor Saisonbeginn von Waspo Hannover zu den Wasserfreunden: „Ich bin genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.“ Sieben Mal zuvor, seitdem die Champions League 1997 den Europacup der Landesmeister abgelöst hatte, waren die Berliner mehr oder weniger früh in diesem Wettbewerb gescheitert.

Gegen Belgrad, und auch zuvor bereits bei den Siegen in der Gruppe gegen Genua und Barcelona, wurden jene Tugenden deutlich, die Spandau 04 in den Jahren nicht aufweisen konnte. „Gekämpft haben wir immer, aber diesmal waren wir in der Deckung stark und auch im Angriff wesentlich variabler“, beschrieb Röhle die gewonnene Klasse seiner Mannschaft. Die entscheidende Phase gegen Partizan erlebten die 850 Fans drei Minuten vor Ende des dritten Viertels. Beim 3:2 hielt Tchigir zweimal gegen frei vor ihm auftauchende Belgrader, im Gegenzug warfen Marko Savic und wenig später Kapitän Patrick Weissinger eine vorentscheidende Drei-Tore-Führung heraus. Schon zuvor verhinderte Tchigir sogar Rückstände, nach dem umjubelten 5:2 sicherte er den großen Erfolg. Der ehemalige Belgrader Savic mit zwei Treffern sowie Politze, Weissinger, Thomas Schertwitis und Sören Mackeben standen nach dem Schlussviertel als Spandauer Torschützen im Protokoll. Das junge Gästeteam hatte nie aufgesteckt, was ihrem Trainer Dejan Udovicic sehr gefiel: „Nur Tchigir war der Klassenunterschied.“

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