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Sport: Der WM-Vierte aus Berlin erwirkt eine Unterlassungserklärung

Hindernis-Europameister Damian Kallabis hat eine Unterlassungserklärung vom Hamburger Trainer Bernd Smrcka erreicht. Der Coach habe sich außergerichtlich verpflichtet, keine Doping-Vorwürfe mehr gegen den Berliner zu erheben.

Hindernis-Europameister Damian Kallabis hat eine Unterlassungserklärung vom Hamburger Trainer Bernd Smrcka erreicht. Der Coach habe sich außergerichtlich verpflichtet, keine Doping-Vorwürfe mehr gegen den Berliner zu erheben. "Ich musste mich wehren, es ging um meinen sportlichen Ruf", sagte Kallabis. Smrcka hatte vor der WM in Sevilla Kallabis des Dopings bezichtigt, ohne dafür Beweise zu haben. Als Kallabis nach einer auskurierten Gürtelrose beim Meeting in Zürich seine Bestzeit über 3000 m Hindernis um über dreieinhalb Sekunden verbessert und mit 8:09,48 Minuten einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatte, erklärte Smrcka: "Solche Steigerungen sind unter diesen Bedingungen nicht möglich. Es lässt keinen anderen Schluss zu, als dass da Doping im Spiel ist. Aber einen Beweis dafür habe ich nicht." Nach dem Zitat, das der Trainer laut Kallabis über seinen Rechtsanwalt bestritten hat, war der Berliner in Sevilla von Team-Mitgliedern geschnitten worden. Mittelstreckler Rüdiger Stenzel hatte sich geweigert, mit dem WM-Vierten ein Zimmer zu teilen.

Der Europameister und sein Trainer Stephane Franke, EM-Dritter über 10 000 m, stehen seit dem Vorjahr bei einigen in der Kritik, nachdem sie gestanden hatten, bei der EM in Budapest das Blutverdünnungsmittel HES auf Rezept eines Hausarztes genommen zu haben. "Ich habe da einen Fehler gemacht und würde es nicht mehr nehmen. Ich habe aber nichts Verbotenes getan", sagt Kallabis heute. Die Anti-Doping-Kommission des DLV teilte diese Auffassung. Zuletzt hatte es dubiose Vorwürfe gegen Kallabis/Franke gegeben, sie hätten ein Verwirrspiel bei der Abmeldung zu einem Trainingslager betrieben, um Doping-Kontrollen zu entgehen.

Vor seinem fünfwöchigen Trainingslager von Sonntag bis zum 20. Dezember in Flagstaff/USA hat sich Kallabis - wie stets - abgemeldet und vergewissert, dass beim DLV alles eingegangen ist. Vom Trainingsaufenthalt will der Berliner, den im Moment Achillessehnenprobleme plagen, abhängig machen, ob er im Winter Hallenrennen absolviert. Der Berliner gehört zu jenen Athleten, die eine "Vereinigung Spitzensport treibender Athleten" aus der Taufe gehoben haben. Damit können sich Kaderathleten unter dem Dach des DLV managen lassen. Dies tat für Kallabis bisher der Niederländer Jos Hermens. Kallabis überlegt nun, möglicherweise alles in Eigenregie nehmen, weil man als "guter Athlet lukrative Startgelegenheiten" bekomme.

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