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Sport: Der Wortführer macht Mut

Bayer Leverkusen schlägt den VfB Stuttgart im Pokal mit 3:0

Leverkusen. Die Mannschaft, die vielgescholtene, begrüßte ihn mit lautem Beifall. Als Jens Nowotny am Montag erstmals nach seiner schweren Knieverletzung aus dem Champions-League-Halbfinale gegen Manchester United das Training wieder aufnahm, wirkte das wie eine Reminiszenz an gute Zeiten. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Nowotny noch vor Weihnachten zum Einsatz kommt. „Aber mit Jens“ behauptet der Bayer-Trainer, „ist der Wortführer in die Mannschaft zurückgekehrt. Da kann er uns schon viel helfen.“

Womöglich hat sich Nowotnys Rückkehr bereits gestern psychologisch beim 3:0 im Pokal gegen den VfB Stuttgart positiv ausgewirkt. Das Ligaspiel vom Samstag hatten die Leverkusener gegen den selben Gegner mit 0:1 verloren. Am Ende hatten die Zuschauer sogar nach Oldie Ulf Kirsten gerufen. Das war diesmal etwas anders.

Trainer Klaus Toppmöller hatte umgestellt, diesmal durften Brdaric, Bierofka und Ojigwe starten. Und die Leverkusener gingen aggressiver und leidenschaftlicher als noch am Samstag in die Zweikämpfe. Doch anfangs verfingen sich Bastürk, Bierofka und Neuville in der dichten Stuttgarter Abwehr. Oder liefen ins Abseits. Auf der anderen Seite waren die jungen Stürmer des VfB nicht in der Lage, die sich ihnen bietenden Chancen zu Kontern zu nutzen, selbst nach einem katastrophalen Fehlpass Sebescens vor dem eigenen Strafraum brauchte Butt nicht einzugreifen. Leverkusens Keeper bekam in der ersten Halbzeit keinen Ball aufs Tor. Das Spiel verflachte, von der von Toppmöller angekündigen Revanche für Samstag war nichts mehr zu spüren. Nach 40 Minuten hallten Pfiffe durch das Stadion.

In der Halbzeitpause schien Toppmöller seinen Spielern eingeheizt zu haben. Sebescen erzielte in der 47. Minute das 1:0. „Ein Granaten-Tor“, brüllte der enthusiastische Stadionsprecher. Bei seinem Freistoß aus über 25 Metern schien die Stuttgarter Mauer nicht wirklich gut postiert. Dies deutete auch die abwertende Handbewegung von Felix Magath an. „Es wäre schon sehr ungewöhnlich, wenn wir binnen weniger Tage hier zweimal gewinnen“, hatte der VfB-Trainer schon nach dem Auswärtssieg am vergangenen Samstag gesagt.

Das vorentscheidende 2:0 durch Daniel Bierofka in der 62. Minute ließ seine Prophezeihung wahr werden. Bei dem Weitschuss des Leverkusener Zugangs aus gut 20 Metern hatte Stuttgarts Ersatzkeeper Ernst keine Chance. Und Bierofka war es auch, der in der 82. Minute mit einem Rechtsschuss in den Winkel zum 3:0-Endstand traf. Aber auch wenn das Leverkusener Publikum diese Führung nun mit einer Welle durch das ausverkaufte Stadion und mit Sprechchören feierte, war dieser Heimsieg alles andere als eine spielerische Offenbarung. Eine Spitzenmannschaft ist souveräner. Aber momentan spielt der 15. der Bundesliga auch eher gegen den Abstieg.

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