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David Logan und sein Alba-Team brauchen im Rückspiel gegen Valencia ein Wunder.

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Update

Deutliche Niederlage in Valencia: Alba Berlin vor dem Aus im Eurocup

Die Basketballer von Alba Berlin sind so gut wie aus dem Eurocup ausgeschieden: Am Mittwochabend verloren Berliner ihr Viertelfinal-Hinspiel 54:86 (22:51) bei BC Valencia und erlebten ein Debakel gegen den Favoriten.

Die Erfolgsaussichten von Alba Berlin ließen sich in Dezibel messen. In der ersten Halbzeit hatten die 8100 Zuschauer in Valencia noch aus vollen Lungen gepfiffen, wenn der Gast aus Berlin den Basketball in seinen Reihen hatte. Nach dem Seitenwechsel waren nur noch vereinzelte Tröten zu hören. Vielleicht hatten sich einige Zuschauer in der Halbzeitpause schon zum Abschlussfeuerwerk des Volksfestes Fallas aus der Halle verabschiedet. Das Spiel war jedenfalls längst entschieden. Nach der 54:86 (22:51)-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel ist Alba so gut wie aus dem Eurocup ausgeschieden. Nach diesem Debakel wäre im Rückspiel am kommenden Dienstag in Berlin ein Wunder, sprich: ein Sieg mit 33 Punkten Vorsprung, vonnöten, um noch das Halbfinale zu erreichen.

Vor allem im zweiten Viertel wurden die Berliner von einem der Topfavoriten des Wettbewerbs auseinander genommen. 33:3 Punkte erzielte Valencia zwischenzeitlich vor der Pause, davon 21 Zähler in Folge. Davon erholte sich der Außenseiter aus Berlin nicht mehr. „Wir haben uns überrennen lassen“, sagte Sportdirektor Mithat Demirel mit niedergeschlagener Stimme, „wir konnten das Spieltempo nicht kontrollieren und sind nicht mitgelaufen.“ Stattdessen verlor Alba einen Ball nach dem anderen an die defensivstarken Spanier, 22 Ballverluste leisten sich die Berliner, allein zehn im zweiten Viertel.

Dabei hatte Alba durchaus mit der nötigen Aggressivität begonnen. Nach zwei Minuten stellte Albas Cliff Hammonds den Spanier Rafa Martinez wütend von Angesicht zu Angesicht zur Rede, weil der ihm ins Gesicht gelangt hatte. Beide erhielten ein technisches Foul. Doch Hammonds schien die Szene mehr aufgewühlt zu haben, er gab direkt danach den Ball her. Bis zum 17:18 nach neun Minuten hielten die Berliner mit, ließen den Ball anfangs gut in den eigenen Reihen zirkulieren. Dann brachen sie unter dem Verteidigungsdruck des spanischen Tabellenzweiten zusammen. Die Gastgeber blieben eng, aggressiv und in Überzahl am Gegenspieler und verschoben trotzdem blitzschnell die Verteidigungsreihen. Vorne trafen sie nach Tempogegenstößen ihre Dreipunktewürfe sicher oder suchten den überragenden Justin Doellmann, der aus der Nahdistanz vollendete und 33 Punkte erzielte.

Auch nach dem Totaleinbruch im zweiten Viertel kamen die Berliner nicht näher heran, zu Beginn des Schlussviertels lagen sie gar mit 39 Zähler zurück. Meist war der Ballführende auf sich allein gestellt, frustriert schnauzten sich einige Spieler offen an. David Logan (zwölf Punkte) und Leon Radosevic (zehn Zähler) konnten noch am ehesten mithalten. Wie schon beim 44:67 im Eurocup-Finale 2010 waren die Berliner letztlich chancenlos gegen Valencia.

„Die Spieler sind alle enttäuscht“, sagte Demirel, im Rückspiel „wollen wir versuchen, zu gewinnen – mal sehen wozu es dann reicht“. (Tsp)

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