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Keine Chance für Petri Vehanen im Eisbären-Tor. Jerome Flaake erzielt das vorentscheidende 3:2 für München.

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Deutsche Eishockey-Liga: 2:4 gegen München - erste Saisonniederlage für die Eisbären

Zwei Eisbären-Urgesteine wurden vor dem Spiel gegen den EHC-München verabschiedet. Zu Feiern aber gab es aus Berliner Sicht nach der Partie wenig.

Bei den Eisbären sind sie ja eine große Familie. Deswegen heißt es auch immer so schön: „Einmal Eisbär, immer Eisbär.“ Auf Hartmut Nickel und Bernd Karrenbauer trifft das aber wohl noch viel mehr zu als auf jeden anderen im Berliner Eishockeyklub. Die beiden sind seit über einem halben Jahrhundert in Diensten der Berliner - und haben in ihrer Laufbahn von Spieler über Trainer bis Mädchen für alles praktisch jede Funktion im Verein irgendwann einmal ausgeübt. Doch irgendwann geht auch die längste Karriere einmal zu Ende, am Freitag vor der 2:4 (2:1, 0:1, 0:2)-Niederlage gegen Meister EHC München wurde der 72-jährige Karrenbauer zusammen mit seinem ein Jahr jüngeren Kollegen Nickel vor 11 307 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof in den Ruhestand verabschiedet.

Aus diesem Anlass hatte sogar Don Jackson seine übliche Routine vor einem Spiel aufgegeben. Der frühere Meistertrainer der Eisbären und jetzige Coach des aktuellen Titelträgers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sprach die ersten Worte zu Ehren der beiden Eisbären-Urgesteine. „Du hattest großen Einfluss auf die Eisbären-Familie“, würdigte er Karrenbauer. Und über Nickel sagte er: „Es gibt nicht mehr viele Menschen wie dich im Profisport.“ Die beiden Klub-Ikonen werden den Eisbären natürlich weiter verbunden bleiben und die Spiele künftig aus der Vereinsloge verfolgen - und dabei ihre eigenen kleinen Banner unter dem Hallendach schweben sehen.

Nach fünf Minuten stand es schon 2:0 für Berlin

Das aktuelle Team der Berliner schien durch die Zeremonie vor dem ersten Bully sogar noch zusätzlich motiviert. Ehe Don Jackson seinen Platz auf der Gästebank so richtig eingenommen hatte, stand es bereits 1:0. Frank Hördler erzielte nach nur 107 Sekunden die Führung für die Eisbären. Die blieben weiter dran und spielten mit enorm hohem Tempo. Die Folge: Nach nicht einmal fünf Minuten lag der Puck erneut im Münchner Tor. Der Treffer wurde nach Videobeweis Nick Petersen gut geschrieben – es war bereits sein vierter in der noch jungen DEL-Saison. Ein Überzahlspiel brachte den Meister dann aber zurück ins Spiel. Jonathan Matsumoto verkürzte Mitte des gutklassigen ersten Drittels auf 1:2.   

Die zweiten 20 Minuten konnten die Eisbären nicht mehr so überlegen gestalten, im Gegenteil: München wurde immer stärker. Das 2:2 von Keith Aucoin fiel in eine Drangphase der Gäste hinein. Bei den Berlinern klappte hingegen nicht mehr besonders viel, vor allem das Power-Play war bemerkenswert harmlos.

Umso besser machten es die Bayern in numerischer Überlegenheit. Jerome Flaake traf in der 49. Minute zum 3:2. Das Spiel war im letzten Drittel endgültig gekippt. Die Eisbären waren zudem gezwungen, personell umzustellen. Darin Olver (Oberschenkelprobleme) konnte in der Schlussphase nicht mehr mitwirken, die bisher in dieser Saison so starke Reihe mit Olver, Petersen und Daniel Fischbuch war damit gesprengt. Und so richtig strukturiert sah das Spiel der Eisbären nach dem Rückstand nicht mehr aus. Brooks Macek machte schließlich mit seinem Treffer ins leere Tor in der Schlussminute alles klar für die Münchner und besiegelte die erste Saisonniederlage der Berliner.

Mit Don Jackson durfte aber immerhin noch ein Mitglied der Eisbären-Familie einen Sieg bejubeln – auch wenn sich Hartmut Nickel und Bernd Karrenbauer das sicher so nicht vorgestellt hatten an ihrem letzten Arbeitstag.

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