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Versperrte Sicht. Barry Tallackson (M.) verdeckt in dieser Szene den Schuss seines Kollegen Jimmy Sharow, der zum 1:0 hinter Münchens Keeper Florian Hardy (r.) landet. Foto: Imago

© imago/Bernd König

Deutsche Eishockey-Liga: Aufreizend überlegen: Eisbären schlagen München 5:0

Beim 5:0 gegen München feiern die Eisbären Berlin den sechsten Heimsieg in Folge, festigen ihre Position in der Spitzengruppe der Deutschen Eishockey-Liga – und suchen trotzdem weiter Verstärkungen.

Mit dem sechsten Heimsieg hintereinander haben die Eisbären Berlin ihre Position in der Spitzengruppe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gefestigt. Am Sonntagnachmittag besiegten sie Red Bull München mit 5:0 (1:0, 2:0, 2:0) in der mit 14 200 Zuschauern erneut ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Es war auch ein Erfolg gegen die eigene Vergangenheit: Gästetrainer Don Jackson hatte mit den Berlinern einst fünf Meistertitel gefeiert, in seinem Team standen zudem vier ehemalige Eisbären-Profis.

Der Tabellendritte, den seit Wochen massive Verletzungsprobleme plagen, war mit einer Rumpftruppe aus München angereist: Zehn Spieler fehlten, nur fünf Verteidiger und drei komplette Angriffsreihen konnte Jackson aufbieten. „Wir müssen versuchen, sie auszupowern“, sagte Eisbären-Verteidiger Henry Haase angesichts des dezimierten Gegners.

Die Berliner gingen mit entsprechend hohem Tempo ins Spiel: Schon Sekunden nach dem Auftaktbully bot sich Barry Tallackson die erste Großchance, nachdem Gästetorhüter Florian Hardy einen Distanzschuss von Alex Trivellato nicht hatte festhalten können. Aus kürzester Distanz scheiterte er aber am Franzosen im Münchener Tor. Der hatte auch in den folgenden Minuten viel zu tun: Die Berliner nutzten jede sich bietende Gelegenheit, um auf sein Tor zu schießen, zudem gelang es ihnen, mit diszipliniertem Forechecking das Aufbauspiel der Gäste wirkungsvoll zu unterbinden. Es dauerte allerdings fast vierzehn Minuten, bis aus der Berliner Überlegenheit Zählbares resultierte: Marcel Noebels zog von der blauen Linie ab, Jim Sharrow gab dem Schuss eine entscheidende Richtungsänderung, Hardy war erstmals geschlagen. Aus Sicht der Gastgeber gab es am Auftaktdrittel eigentlich nur auszusetzen, dass sie zu viele ihrer teilweise erstklassigen Chancen ausgelassen hatten.

Auch nach der ersten Pause änderte sich wenig am mittlerweile gewohnten Bild: In der Abwehr standen die Eisbären weitgehend sicher, vorne erspielten sie sich Torchance auf Torchance, scheiterten aber immer wieder an Hardy. Doch nach gut der Hälfte des Mitteldrittels patzte auch er: Als die Eisbären erstmals in Unterzahl spielten, erkämpfte sich Frank Hördler den Puck in der neutralen Zone, lief allein aufs Tor zu und schob dem Gästekeeper die Scheibe durch die Schoner. Danach bekam dann endlich auch sein Gegenüber etwas zu tun: Eisbären-Torhüter Petri Vehanen konnte mit einer starken Parade den Anschlusstreffer verhindern.

Der wäre angesichts der Kräfteverhältnisse auf dem Eis auch überraschend gewesen. Nur folgerichtig war hingegen, dass auch das nächste Tor auf der anderen Seite fiel: Nach einem klugen Pass von Antti Miettinen stand Petr Pohl frei und ließ Gästetorhüter Florian Hardy mit einem wuchtigen und platzierten Schuss keine Chance. Trotz der klaren Führung fand der Torschütze in der folgenden Drittelpause mahnende Worte: „Wir müssen so hart weiterarbeiten“, sagte er.

In den ersten Minuten des Schlussabschnitts rafften sich die Münchener dann auch tatsächlich zu einigen Angriffen auf, aber ihre Kräfte reichten an diesem Nachmittag gegen die weiterhin in allen Belangen überlegenen Berliner nicht. So konnten Casey Borer und Darin Olver die Führung noch ausbauen.

Obwohl es bei den Eisbären derzeit gut läuft, sucht der Klub offenbar weiter nach Verstärkungen: So soll er sich um die Rückkehr von Shawn Lalonde zu bemühen. Der offensivstarke Verteidiger war nach einer Saison in Berlin im vergangenen Sommer nach Schweden gewechselt.

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