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Deutsche Eishockey-Liga: Die Eisbären und der Rest

Die Berliner führen schon wieder souverän die Tabelle an. Dahinter tobt noch der inoffizielle Wettkampf um den zweiten Platz.

Von Katrin Schulze

Eigentlich ist ja doch alles wie immer. Die Eisbären führen die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) souverän an. Und der Rest darf einen inoffiziellen Wettbewerb um den zweiten Platz hinter dem Berliner Spitzenklub ausspielen. Acht Punkte haben die Eisbären nach zuletzt drei gewonnen Auswärtspartien in Serie wieder zwischen sich und die Konkurrenz geschoben. Was das wirklich bedeutet, lässt sich am ehesten feststellen, wenn man auf den Rest der Liga blickt. Denn zwischen dem Zweiten und Elften liegen auch gerade einmal neun Punkte.

Wie schnell sich die Kräftevehältnisse in der DEL in dieser Saison wieder herauskristallisiert haben, ist allerdings schon erstaunlich – gerade mal knapp die Hälfte der zu absolvierenden Begegnungen in der Hauptunde haben die 15 Mannschaften hinter sich gebracht. Und ein wirklich ernst zu nehmender Kandidat auf den Meistertitel hat sich neben den Berlinern noch nicht gemeldet. „Ich betrachte die Dominanz der Eisbären von zwei Seiten“, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. „Zum einen haben wir ein Team, an dem sich alle orientieren können. Zum anderen wäre ein wenig Abwechslung natürlich auch schön.“ Abwechslung allerdings bot die DEL zuletzt kaum: Viermal holten die Eisbären in den vergangenen fünf Jahren den Titel.

Dabei ist es keinesfalls so, dass die Mannschaft von Don Jackson ihren Gegnern in diesem Jahr noch keine Chance eingeräumt hätte, dieses eintönige Bild ein wenig bunter zu gestalten. „Wir haben in dieser Saison noch nicht unser bestes Eishockey gezeigt“, sagt beispielsweise Berlins Angreifer Sven Felski. Das muss auf die Konkurrenz fast schon bedrohend wirken, man könnte auch sagen demütigend. Denn selbst mit einer „durchschnittlichen Phase“ (Felski) thronen die Eisbären noch locker über allen anderen. Der Rest der Liga darf sich dahinter aufreiben – und sich gegenseitig die Punkte klauen.

Am Freitag hat der EHC Wolfsburg die Chance, den Deutschen Meister wenigstens ein bisschen zu ärgern. Ausgeschlossen ist das nicht. Denn die Wolfsburger gehören zu den Teams, die zu Beginn der Saison einen kleinen Aufstand in der DEL anzettelten, indem sie frech ganz oben mitspielten. Die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine langfristige Spitzenposition bringen sie jedoch kaum mit. Gerade mal gut 2000 Zuschauer im Schnitt locken sie bei Heimspielen in ihre Halle – so wenig wie an keinem anderen DEL-Standort. Wenn die Wolfsburger am heutigen Freitag bei den Eisbären (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) vor 14 000 Zuschauern antreten, läuft der Respekt vor dem Ligaprimus mit aufs Eis der Berliner Arena. Auch das ist ein gewohntes Bild in der Deutschen Eishockey-Liga.

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