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Alex Trivellato (l.) von den Eisbären Berlin im Zweikampf mit Dominik Bittner von den Adler Mannheim.

© dpa

Deutsche Eishockey-Liga: Eisbären gewinnen 4:2 gegen Mannheim

Die Eisbären zeigen sich knapp zwei Wochen nach dem peinlichen 0:8 von Wolfsburg gut erholt und bezwingen die Adler Mannheim nach engagierter Leistung 4:2.

Aufeinandertreffen der Eisbären Berlin und der Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stets eine ganz besondere Brisanz. Das galt auch für jüngste Duell am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof. Zwar war es nur das Spiel des Zehnten gegen den Dritten, von diesem tabellelarischen Unterschied war vor 11 900 unermüdlich singenden und klatschenden Zuschauern allerdings nichts zu sehen. In einem lange Zeit engen und über weite Strecken gutklassigen Spiel revanchierten sich die Eisbären durch einen 4:2 (1:0, 1:2, 2:0)-Sieg für die Anfang Oktober erlittene 0:1-Niederlage in Mannheim.

„Wir müssen unsere Füße gegen die robusten Mannheimer bewegen“, hatte Jeff Tomlinson vor dem Spiel gefordert und diese Vorgabe ihres Trainers erfüllten die Berliner von Beginn an. Zunächst galt das vor allem für die Rückwärtsbewegung, denn die Adler wirkten anfangs abgeklärter und hatten mehr vom Spiel. Das ganz große Selbstbewusstsein strahlten die Eisbären erst einmal nicht aus, nach dem 0:8 von Wolfsburg im letzten Spiel vor knapp zwei Wochen und der anschließenden Länderspielpause war das aber nicht weiter verwunderlich. Hinzu kamen einige Umstellungen im Team. So spielte Jim Sharrow erstmals in dieser Saison an der Seite von Casey Borer in der Verteidigung, weil Stammpartner Jens Baxmann nach seinem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfällt. Im Sturm feierte der 19-jährige Jonas Schlenker sein DEL-Debüt, Matt Foy bestritt nach einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung sein erstes Saisonspiel.

Doch Mannheim zeigte über weite Strecken des ersten Drittels mehr Präsenz vor dem gegnerischen Tor, wirklich viel zu tun bekam Eisbären-Torwart Rob Zepp jedoch nicht. Und als die Berliner Mitte des Auftaktdrittels ihr erstes und einziges Unterzahlspiel schadlos überstanden, gab ihnen das mehr Sicherheit. Beim Führungstreffer der Eisbären halfen die Adler allerdings kräftig mit. Nach einem Fehler im Spielaufbau schnappte sich André Rankel die Scheibe und schob sie unter Dennis Endras hinweg zum 1:0 ins Netz. Die Fans der Berliner den Kapitän ihrer Mannschaft danach mit Sprechchören als besten Mann.

Manager Peter John Lee hatte von seinen Führungsspielern und insbesondere von Kapitän Rankel gefordert, „mehr Verantwortung zu übernehmen“. Seine Reihe mit Julian Talbot und Travis Mulock war auch am Freitag einmal mehr die aktivste bei den Berlinern. Die ersten Minuten des zweiten Drittels gehörten allerdings den Gästen. Mannheim kam druckvoll aus der Kabine und drehte das Spiel binnen 74 Sekunden. Erst fälschte der vor dem Tor postierte Martin Buchwieser den Puck nach einem Schuss von der blauen Linie unhaltbar für Zepp ab (24. Minute), dann vollendete Christoph Ullmann eine Zwei-auf-Eins-Situation nach klugem Querpass von Jochen Hecht mit einer perfekten Direktabnahme.

Die Mannheimer ließen den Puck nun laufen und wirbelten die Hintermannschaft der Berliner wiederholt gehörig durcheinander. In einer solchen Phase kann der unterlegenen Mannschaft normalerweise nur ein Überzahlspiel helfen. Und tatsächlich bekamen die Eisbären ihre zweiminütige Chance, trotz gutem Power-Play gelang ihnen der Ausgleich jedoch nicht. Der Meister war nun aber wieder im Spiel und holte den Treffer in der 38. Minute nach. Daniel Weiß erzielte ihn mit schönem Rückhandschuss über die Schulter von Endras hinweg. „Das war wichtig für uns und wird uns neuen Schwung geben“, sagte der Torschütze in der zweiten Drittelpause.

Tatsächlich waren die Eisbären zu Beginn des dritten Drittels am Drücker, wirklich zwingend wurde es dabei allerdings erst einmal zu selten. Mannheim konnte sich wieder befreien und kam seinerseits zu Chancen. Das richtungweisende 3:2 gelang in der 52. Minute dann jedoch Travis Mulock für die Berliner, der die Scheibe in Höhe des rechten Bullykreises humorlos unter die Latte nagelte. Zwei Minuten später machte Julian Talbot im Power-Play mit einem Rückhandschuss alles klar. "Die Spielpause hat uns offenbar gut getan. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und dem 1:2-Rückstand Moral bewiesen", sagte der gleichermaßen zufriedene wie erleichterte Jeff Tomlinson nach dem Spiel. Schon am Sonntag steht für die Eisbären das nächste Heimspiel an, Gegner sind dann die Nürnberg Ice Tigers.

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