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Sport: Deutsche Hallen-Meisterschaft: Der Staffel-Titel als Ersatz

Die Mannschaft, mit der der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Ende der nächsten Woche nach Lissabon zu den Hallen-Weltmeisterschaften reist, wird sich in übersichtlichen Grenzen halten. Von weniger als 20 Athleten war die Rede, bevor gestern Abend nach den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund das Team für die Titelkämpfe benannt wurde.

Die Mannschaft, mit der der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Ende der nächsten Woche nach Lissabon zu den Hallen-Weltmeisterschaften reist, wird sich in übersichtlichen Grenzen halten. Von weniger als 20 Athleten war die Rede, bevor gestern Abend nach den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund das Team für die Titelkämpfe benannt wurde. Heute wird der DLV diese Liste veröffentlichen. Dass die Mannschaft nicht größer sein wird, hängt damit zusammen, dass sich die Leistungen in Dortmund erwartungsgemäß in Grenzen hielten. Das gilt auch für die Berliner Leichtathleten, die zwar insgesamt sieben Medaillen gewannen, aber voraussichtlich nur mit der 400-m-Läuferin Claudia Marx (LG Nike) in Lissabon vertreten sein werden. Dies ist allerdings davon abhängig, ob der DLV eine 4x400-m-Staffel der Frauen nominiert.

Einen Favoritensturz erlebten rund 4500 Zuschauer in der Helmut-Körnig-Halle gestern im Weitsprung. Kofi Amoah Prah (LG Nike) blieb deutlich unter seiner Saisonbestweite von 8,13 m und musste sich zum ersten Mal seit dem Sommer 1999 bei nationalen Titelkämpfen wieder Konstantin Krause (LG Ohra-Hörsel) geschlagen geben. 7,96 m sprang Krause, 7,84 m erreichte der Berliner Olympia-Fünfte. Damit ist die Saison für Prah beendet, denn auch für den Fall einer Nominierung würde er auf die Hallen-WM verzichten. "Ich bin nicht hundertprozentig fit, da macht das keinen Sinn, dort zu starten. Ich habe ein Rückenproblem und musste mich spritzen lassen, aber ich weiß nicht, ob das der Grund dafür ist, dass ich heute nicht gewonnen habe", erklärte Kofi Amoah Prah, der aber rund eine Stunde nach der Enttäuschung doch noch ein Erfolgserlebnis hatte. Als Schlussläufer führte er die 4x200-m-Staffel der LG Nike zur Deutschen Meisterschaft. In einem kuriosen Rennverlauf, bestimmt von Rangeleien und Wechselfehlern, schlugen sich Ronny Ostwald, Ralf Riester, Steffen Landgraf und Prah im wahrsten Sinne des Wortes in 1:26,90 Minuten durch. Landgraf musste dabei einen im Weg stehenden Kornwestheimer beiseite schubsen. So sorgte das Staffelrennen wenigstens für Stimmung bei den insgesamt flauen Meisterschaften. "Der Weitsprung-Titel wäre natürlich mehr Wert gewesen, aber die Staffel lag mir am Herzen. Und so hatte ich wenigstens am Ende noch ein Erfolgserlebnis", erklärte Kofi Amoah Prah. Auch die zweite Männerstaffel der LG Nike gewann eine Medaille. Über 4x400 m wurde der Klub Dritter.

Für einen zweiten Berliner Sieg sorgte gestern Nicole Herschmann (OSC), die im Dreisprung mit 14,03 m vor ihrer Trainingspartnerin Katja Umlauft (LG Nike Berlin/13,75 m) gewann. Allerdings blieb Herschmann trotz der deutschen Jahresbestweite deutlich unter der WM-Norm von 14,30 m.

Für eine der besten Leistungen des zweiten Tages sorgte die 400-m-Läuferin Shanta Ghosh (LC Rehlingen), die mit einer Steigerung auf 51,48 Sekunden nicht nur die WM-Norm unterbot, sondern auch den fünf Jahre alten Meisterschaftsrekord von Grit Breuer, die auf eine Hallensaison verzichtet hatte. Zweite wurde wie vor einem Jahr Claudia Marx, die mit 52,53 Sekunden zwar die Einzelnorm verfehlte, aber in einer Staffel in Lissabon dabei wäre.

Drei andere Berliner, die mittlerweile für auswärtige Vereine starten, setzten sich souverän durch: Nico Motchebon (Quelle Fürth) gewann seinen insgesamt siebenten Hallentitel über 800 m in 1:51,28 Minuten. In einem taktischen Rennen setzte er sich trotz gesundheitlicher Probleme durch. Martin Buß (Bayer Leverkusen) siegte im Hochsprung mit 2,25 m, und Andreas Erm (jetzt TV Naumburg) wurde im 5000-m-Gehen in der deutschen Rekordzeit von 18:22,25 Minuten Meister.

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