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Nachwuchs fürs Frauenteam. Dirk Nowitzki und seine Frau Jessica Olsson erwarten ein Mädchen.

© dpa

Deutscher Basketball: Nowitzki braucht Nachfolger

Dirk Nowitzki will auch 2016 noch bei Olympia antreten. Doch der deutsche Basketball sollte sich nicht auf seinen alternden Star verlassen. Deswegen muss die Deutschen-Quote in der BBL weiter erhöht werden. Ein Kommentar

Dirk Nowitzki will noch mal bei Olympischen Spielen dabei sein. 2016 in Rio. Das war die eine gute Nachricht für den deutschen Basketball am Dienstag, die andere verkündete die Bundesliga. Die Einsatzzeiten für einheimische Spieler sind in der höchsten deutschen Basketball-Liga dank Einführung einer Quotenreglung um sechs Prozent gestiegen. Geht es also nach vorn im deutschen Basketball? Nach Worten ja, nach Zahlen nein. Nowitzki ist 2016 bereits 38 Jahre alt und wird immer noch bester Deutscher sein, und die Einsatzzeiten für Deutsche liegen in der Liga nun bei schmalen 31 Prozent, oder besser gesagt: für Spieler mit deutschem Pass, von denen ein Großteil nicht in Deutschland ausgebildet wurde.

Genau da aber liegt das Problem der Basketball-Bundesliga. Es bekommen immer noch zu wenig Nachwuchsspieler ernsthaft eine Chance in der eigenen Liga, in der sechs von zwölf Profis pro Team Ausländer sein dürfen und dann zuverlässig Leistungsträger sind. Bezeichnend ist, dass deutsche Spieler am häufigsten in Gießen zum Einsatz kamen – beim Absteiger. Die Quote ist halbherzig. Aber immerhin zeigt ihre Einführung, dass die Verantwortlichen den Handlungsbedarf erkennen. Denn nur wer die Möglichkeit bekommt, auf höchstem Niveau zu spielen, wird wahrgenommen – auch von Scouts der nordamerikanischen Profiliga NBA. Nur mit mehr deutschen Spielern in der Bundesliga steigt die Hoffnung, dass der Hoffnungsträger nicht auch bei Olympia 2020 Dirk Nowitzki heißt, mit dann 42 Jahren. Das wäre dann ein Armutszeugnis für den deutschen Basketball.

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