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Biathlon Neuner und Wilhelm

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Deutscher Doppelerfolg: Biathletinnen Neuner und Wilhelm in Topform

Am Ende trennte sie nur ein Meter: Magdalena Neuner holte nach einer spannenden Aufholjagd beim Sprint über 7,5 Kilometer Gold vor ihrer Teamkollegin Kati Wilhelm.

Sprint-Siegerin Magdalena Neuner und die zweitplatzierte Kati Wilhelm haben den deutschen Biathletinnen am Freitag in Ruhpolding den größten Erfolg des Winters beschert. Mit dem ersten Doppelerfolg der Saison feierten sie beim Heimspiel in Ruhpolding den dritten deutschen Weltcupsieg hintereinander. Im Ziel nach 7,5 Kilometer fing Magdalena Neuner trotz einer Strafrunde die nach dem letzten Schießen noch mit sieben Sekunden Vorsprung führende Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) mit winzigen zwei Zehntelsekunden ab. Platz drei ging vor erneut 17.000 begeisterten Zuschauern im Tollhaus Chiemgau-Arena an die Weißrussin Darya Domraschewa.

"Ich bin jetzt endlich drin in der Saison. Ich kann mich wieder richtig quälen. Im Ziel war ich ein paar Sekunden richtig im Delirium", bejubelte "Gold-Lena" Neuner ihren elften Weltcup-Tagessieg und den ersten in Ruhpolding. Im Gesamtweltcup behauptete sie ihren vierten Platz hinter den beiden Russinnen Swetlana Slepzowa und Jekaterina Jurjewa sowie der Schwedin Helena Jonsson. Wilhelm bleibt Fünfte in der Saisonwertung.

Kampfansage an die Konkurrenz

Bundestrainer Uwe Müssiggang wollte nach dem knappen Einlauf keinen Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machen. "Beide haben heute ein prima Rennen gemacht. Bei uns geht's deutlich nach oben. Trotz des Sieges ist Lena aber noch nicht am Ende der Fahnenstange. Da ist noch mehr drin", schob er eine Kampfansage an die Konkurrenz nach. Andrea Henkel (Großbreitenbach) landete nach einem Sturz auf Rang 16, Kathrin Hitzer (Gosheim) wurde 25. Trotz des knappen Rückstands von umgerechnet knapp einem Meter überwog bei Kati Wilhelm die Zufriedenheit über ihr drittes tolles Rennen hintereinander. Am vergangenen Sonntag konnte sie im Oberhofer Massenstart ihren ersten Saisonsieg feiern, am Mittwoch hatte sie entscheidenden Anteil am deutschen Staffel-Erfolg.

"Das war ein schöner zweiter Platz. Ich bin absolut zufrieden. Das war ein fast perfektes Rennen und es ist eine tolle Ausgangsposition für den Verfolger am Sonntag. Ich habe von Anfang an bis zum Schluss Druck gemacht. Das war ein gutes Gefühl", sagte die dreimalige Olympiasiegerin. "Entscheidend war nicht, dass Lena zwei Minuten nach mir gestartet ist und somit meine Zeiten hatte. Sie war heute eine Winzigkeit besser, zumal sie ja im Gegensatz zu mir auch in die Strafrunde musste“, ergänzte die in Ruhpolding wohnende Thüringerin.

"Kann mich wieder richtig quälen"

Magdalena Neuner gab das Kompliment an Wilhelm zurück. "Nach der Strafrunde habe ich nicht damit gerechnet, dass ich den Rückstand noch aufholen kann. Doch dann habe ich gesehen, wie ich Sekunde um Sekunde heran kam. Das war so geil, dass ich mich wieder richtig quälen kann, über die 100 Prozent hinaus. So knapp habe ich noch nie gewonnen“, sagte Neuner zu ihrem Sturmlauf zum Sieg.

Die Biathlon-Festspiele am Fuß des Zirmbergs werden am Samstag ab 14:15 Uhr (ARD/Eurosport) mit dem Sprint der Männer fortgesetzt. Der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang), der zuletzt wegen Knieschmerzen pausiert hatte, konnte am Freitag trainieren und will beim Heimrennen wieder ins Weltcup-Geschehen eingreifen.

Uwe Jentzsch[dpa]

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